Gelsenkirchen-Buer..

Was haben Steiger-Uniform, Grubenlampe und ein „Dreigestirn“ miteinander zu tun? Seit gestern, 11.11. um 11.11 Uhr, gibt es dazu in der Siedlung Bergmannsglück eine Antwort. Denn genau zu diesem Zeitpunkt wurde die erste Bergmannsglücker Karnevalsgesellschaft „Die Jecken vom Pütt“ aus der Taufe gehoben. Und wo andere Karnevalsvereine von Prinzenpaaren regiert werden, herrscht bei den Kohlen-Karnevalisten ein Dreigestirn, das aus Steiger, Hauer und Jungbergmann besteht.

Bergmanns-Dreigestirn

Der närrische Laie fühlt sich beim Begriff Dreigestirn sofort an den Kölner Karneval erinnert – und liegt damit nicht verkehrt. Das bestätigt auch Reinhard Ostermann von der Gemeinschaft Bergmannsglücker Vereine (GBV), aus deren Reihen sich der neue Club rekrutiert: „Wir haben das Dreier-Prinzip auf unsere Bergbau-Tradition umgemünzt.“ Dabei ist man dem großen rheinischen Vorbild sogar beim Wechsel der Geschlechterrollen gefolgt. Wird in Köln die „Jungfrau“ von einem Mann verkörpert, soll bei den Bergmannsglückern eine Frau den Jungbergmann spielen. So gehört Sybille Kraus als Bergbau-Nachwuchs zu den elf Gründungsmitgliedern des neuen Clubs der jecken Püttrologen.

Die Idee, in der „Karnevals-Diaspora“ einen neuen Verein auf die Beine zu stellen, wurde auf den Tag genau vor einem Jahr geboren und machte in der Traditions-Siedlung schnell die Runde. „Schon nach einigen Tagen redeten die Leute bereits von einem eigenen Karnevals-Zug durch Bergmannsglück“, erinnert sich Ostermann an den Enthusiasmus in der GBV.

Daran ist bei einem neu gegründeten Club natürlich noch nicht zu denken, aber schon im Vorfeld haben sich die Pütt-Jecken, die als Karnevalisten noch „blutige Laien“ sind, professionelle Hilfe geholt.

Festkomitee hilft

Beim Festkomitee Gelsenkirchener Karneval klopfte man nicht vergeblich an und so war es kein Zufall, dass bei der Gründungsversammlung auch eine Abordnung der Profi-Narren Pate stand. Da war auch Festkomitee-Präsident Gerd Schwenzfeier begeistert: „Man erlebt es ja nicht oft, dass sich ein neuer Verein mit so engagierten Mitgliedern gründet. Ich sage den Bergmannsglückern noch eine große Zukunft voraus.“

Nachdem die Wimpel getauscht waren und die Gründungsurkunde unterschrieben war feierte auch der neue Ruf der Pütt-Karnevalisten Premiere: „Glück auf, Glück auf, Glück auf“.