Gelsenkirchen-Buer. .

Erst wird vor der „Windelflitzerwelt das symbolische Band durchschnitten, dann ist der „Gipfelstürmerhorizont“ dran: Gut ein Jahr nach dem Richtfest konnte gestern die Bewegungs-Kita Niefeldstraße Einweihung für den lange geplanten Erweiterungsbau feiern.

Während „Honoratioren“, Eltern und Kita-Mitarbeiterinnen noch den „Festakt“ mit Reden, Liedern und Grußansprachen zelebrierten, zuckte es den Windelflitzern und Gipfelstürmern schon mächtig in den Füßen, ihr neues und erweitertes Reich auch offiziell zu erobern. Es ist wahrlich keine Kleinigkeit, die es zu feiern galt, denn mit dem Erweiterungsbau wird mächtig Spielraum für die jüngsten Bürger geschaffen.

Bisher waren es zwei Gruppen mit insgesamt 50 Kindern, die in dem historischen Gebäude an der Niefeldstraße ihren Bewegungsdrang ausleben konnten. Mit dem neuen Erweiterungsbau kann sich die Tageseinrichtung so ausweiten, dass jetzt sechs Gruppen mit insgesamt 115 Kindern genügend Platz zum Toben und Spielen finden. Von der „Investition in die Zukunft“ profitieren in besonderem Maße die Jüngsten. „In den neuen Räumen können wir jetzt auch Kinder unter drei Jahren aufnehmen. Wir betreuen im U3-Bereich jetzt 34 Kinder, das jüngste ist erst zehn Monate alt“, freut sich Kita-Leiterin Annette Fischer über den Zuwachs in ihrer Einrichtung.

Rund 1,3 Millionen Euro ließ sich die Stadt den Neubau kosten. „Das ist gut angelegtes Geld“, fand auch Oberbürgermeister Frank Baranowski, der im offiziellen Teil für die Eröffnungsrede zuständig war: „Schließlich geht die Zukunft der Stadt täglich durch die Türen unserer Kitas und Schulen.“

Diese bauliche Zukunft an der Niefeldstraße musste mit der steinernen Vergangenheit verknüpft werden, denn es galt, den denkmalgeschützten Altbau aus dem Jahre 1912 mit einem modernen Baukörper zu verbinden. Diese nicht leichte Aufgabe fiel an das Architektur-Büro Dr. Schramm Fronemann Partner, das den 2008 ausgelobten Architekten-Wettbewerb gewann. Abgesehen vom äußeren Erscheinungsbild stellte auch die Kita selbst hohe Anforderungen an das Innere des rund 500 Quadratmeter großen Neubaus, denn als erste anerkannte Bewegungs-Kita der Stadt hatte man ganz konkrete Vorstellungen, wie der neue Spielraum beschaffen sein sollte. „Natürlich brauchen die Kinder viel Platz ohne störende Barrieren. Dazu gehören aber auch schiefe Ebenen, um zum Beispiel zu lernen, wie man gefahrlos fällt“, erklärt Annette Fischer die Anforderungen einer Betreuung, die auf Bewegung ausgerichtet ist. Dazu mussten noch Funktionsräume wie das „Kita-Restaurant“ in das Konzept eingebaut werden.

Noch nicht ganz fertig geworden ist die Gestaltung der Außenanlagen, die sollen demnächst mit einem weiteren Fest eingeweiht werden.