Gelsenkirchen-Hassel. .

Karl-Heinz Urbainski unterscheidet sich kaum von den Jugendlichen dieser Zeit: Er hat einen Facebookaccount, besucht regelmäßig die Videoplattform Youtube und ist Mitglied verschiedener Internetcommunities. Doch in einer Sache ist er der Jugend voraus: Urbainski ist 83 Jahre alt.

Der Gelsenkirchener ist Leiter des Hasseler Senioren Computer Klub 2004, der sich im evangelischen Gemeindezentrum in Hassel an der Oberfeldinger Straße trifft. Seit sieben Jahren bringt er interessierten Senioren den Umgang mit dem Computer näher. „Hier standen schon vorher Rechner, die niemand genutzt hatte. Da habe ich mir gedacht, einen Seniorentreff zum Eintauchen in die Computerwelt zu machen“, sagt Urbainski.

Schon vor der Jahrtausendwende hat er sich mit der Arbeit am Computer vertraut gemacht. Grundsätzliche Probleme mit den Rechner haben die Teilnehmer nicht, die Tastatur ist den meisten schon von der Schreibmaschine bekannt. Vor der Maus hätten einige aber schon Angst, so der Kursleiter: „Manche meinten, die finge gleich an zu beißen.“

Annegret Brückner ist schon von Beginn an bei dem Computerkurs dabei. Sie arbeitet mittlerweile auch zu Hause viel an ihrem Laptop, den sie sich damals zum Geburtstag schenken ließ. „Wenn mein Mann Fußball guckt, bin ich am Rechner unterwegs“, sagt sie. Hauptsächlich nutzt sie den Laptop, um Grußkarten zu erstellen und Bilder zu bearbeiten. Allerdings gebraucht sie ihn auch für das Internettelefonieprogramm „Skype“. Denn einer ihrer Freundinnen ist zur Zeit in Montenegro und so kann sie per Webcamchat mit ihr weiterhin in Kontakt bleiben.

Im Kurs wird zunächst Grundsätzliches wie Textverarbeitung gelehrt. Nach und nach kommen immer mehr Programme wie Powerpoint und Excel dazu. Karl-Heinz Urbainski selbst ist immer auf dem neusten Stand: „Zuhause habe ich zwei Regale voll mit Installations-CDs.“ Vor dem technischen Fortschritt hat er keine Hemmungen. Und so müssen auch seine „Schützlinge“ mit dem Internet Bekanntschaft machen. Dort suchen sie sich Bilder und Anregungen für ihre PC-Shows, die sie über Feiern und Feste machen. Aber die Senioren nutzen den nachmittaglichen Treff natürlich auch für Kaffee und Kuchen. „Das Zwischenmenschliche darf ja auch nicht zu kurz kommen“, sagt Annegret Brückner und wendet sich zu ihrem Laptop, um dass nächste Update für Skype zu installieren.