Gelsenkirchen-Buer. Das kleine Museum führte das Mitmachstück „Der Riese von Buer“ auf.

Dieser Fund ließ die Archäologen staunen: Bei den Ausgrabungen an der Domplatte hatten sie ein Skelett entdeckt, dass für den 1,90 Meter langen Sarg zu groß war – so dass der Kopf neben den Körper gelegt wurde. Dieser Riese von Buer ist gestern für einen Tag wieder lebendig geworden, und zwar im erlebnispädagogischen Museum unter der Domplatte.

Die Geschichte, die die Immobilien- und Standortgemeinschaft Domplatte mit den „Waldrittern“ erzählt, nimmt ihren Anfang in Buer des Jahres 1218. Die erzbischöfliche Kutsche fährt ein paar Kinder über den Haufen und ein groß gewachsener Bäckerbursche legt sich daraufhin mit den Soldaten an, um die Kinder zu schützen. Das sieht der Erzbischof aber nicht gerne, spinnt Siegbert Panteleit im historischen Kostüm als Geschichtenerzähler den Faden weiter. Der Erzbischof erklärt den Riesen für vogelfrei.

Der zieht daraufhin – weil er nirgends anders mehr bleiben kann – mit den Kreuzrittern nach Ägypten, um Kairo einzunehmen. Die jungen Besucher müssen seine Geschichte nachspielen, die zum großen Teil Fiktion, aber im Rahmen historischer Begebenheiten erzählt ist.

Draußen üben sich Kinder, vor allem im Alter von sechs bis zwölf Jahren, im Bogenschießen und Schwertkampf. Lektion hier: wildes Draufhauen hilft nicht. Außerdem gilt es, Geschicklichkeit zu beweisen in einem Hindernisparcours. Mit Dennis Lange, als mittelalterlicher Soldat verkleidet, sollen die jungen Besucher Ritterlieder singen -- wie das selbstgedichtete Lied über den Riesen von Buer. Für jede erfüllte Aufgabe bekommen die Kinder ein Stück einer Karte, mit der sie dann eine alte Schriftrolle finden können. „Bei alldem wollen wir auch historisches Wissen vermitteln“, sagt Siegbert Panteleit.

Für die ISG und die Waldritter war dieser erste offene Termin ein Testlauf, denn in Zukunft sollen Kindergärten oder Schulen das kleine Museum mit größeren Gruppen besuchen. „Wir können die Geschichte und die Aktivitäten ans Alter der Kinder anpassen“, sagt Panteleit. Die ehrenamtlich engagierten Bueraner haben mit den Waldrittern pädagogisch Versierte Mitstreiter gefunden

Für den kommenden Dienstag hat sich übrigens die Kita Niefeldstraße angemeldet, um das Leben des Riesen von Buer kennenzulernen.