Gelsenkirchen-Hassel. .

Über der Erde erinnert fast nichts mehr an die ehemalige Kokerei in Hassel, unterirdisch sind die knapp 50 Jahre Kokereibetrieb an dem Gelände nicht spurlos vorbeigegangen. So ist jetzt die mit der Stilllegung der Kokerei 1999 in Betrieb genommene mobile Grundwasser-Reinigungsanlage durch eine stationäre Pump- und Filteranlage ersetzt worden.

Kokereien, die meist entstanden, als Umweltschutz noch ein Fremdwort war, hinterlassen bis in die Tiefen des Geländes einen Chemie-Cocktail als Erbschaft, um den sich die folgenden Generationen kümmern müssen. So ist es auch auf dem Areal der ehemaligen Hasseler Kokerei nahe der Polsumer Straße.

PAK im Grundwasser

Zu den für die Gesundheit abträglichen Hinterlassenschaften des Kokereibetriebes gehören unter anderen Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe, bekannt als PAK. Viele PAK gelten als krebserregend.

Da macht auch die 1953 als erster Nachkriegs-Neubau in Betrieb genommene Kokerei Hassel keine Ausnahme. In ihren Hochzeiten produzierten 260 Öfen rund 1,6 Millionen Tonnen Koks pro Jahr. Dabei drangen aber auch unbekannte Mengen von Schadstoffen in den Boden und verunreinigten das Grundwasser.

So wurde nach der Schließung der Kokerei im September 1999 von der RAG Montan Immobilien die erste mobile Grundwasser-Reinigungsanlage in Betrieb genommen. Dieser folgte mit Investitionskosten von 500 000 Euro jetzt eine stationäre Anlage , die in diesen Tagen in Betrieb genommen wurde. Mit leistungsstarken Pumpen fördert sie aus vier Brunnen stündlich rund fünf Kubikmeter Grundwasser zu Tage. In Aktivkohle-Filtern wird das kontaminierte Wasser so aufbereitet, dass es die Grenzwertanforderungen für Abwasser erfüllt und in die städtische Kanalisation abgeleitet werden kann. Durch regelmäßige Betriebsüberwachung und Analysen werden die Funktionsweise sowie die Grenzwerte für die Ableitung des Wassers kontinuierlich überprüft.

Die neue Reinigungs-Einrichtung gehört zu den Ewigkeits-Lasten des Bergbaus, ein Ende des Einsatzes ist nicht abzusehen.