Gelsenkirchen-Buer. . Das Verkehrsquiz der Verkehrswacht ist eine erfolgreiche Veranstaltung: Rund 75 000 Schülerinnen und Schüler haben bislang dabei mitgemacht.

Das ganze Leben ist ein Quiz. Doch lange bevor Hape Kerkeling diese philosophische Weisheit aussprach, wusste bereits Bernhard Geißmann um die hohe Anziehungskraft von Frage- und Antwort-Spielen. Der Verkehrserziehungsbeamte des Polizeipräsidiums Gelsenkirchen rief 1961 das Verkehrsquiz ins Leben, eine populäre Veranstaltung, die auch in anderen Städten Schule machen sollte. In der Aula des Max-Planck-Gymnasiums ging gestern vor über 400 Grundschülern die 50. Auflage über die Bühne. Nicht wie einst die Uniformierten des Polizeimusikkorps sorgten an diesem Vormittag für die musikalische Unterhaltung, es war die singende Autobahnpolizistin Peggy Trautschold, die aus der Schulaula eine Showbühne machte und dafür kreischenden Applaus erhielt von Kindern, deren Großeltern auch schon einmal beim Verkehrsquiz mit dabei waren.

Nicht nur die Präsentation des Verkehrsquiz’ hat sich im Lauf der vergangenen 50 Jahre verändert. Helmut Barek, Vorsitzender der Verkehrswacht und über viele Jahre selbst Moderator: „Kinder wachsen heute in einer komplexen Verkehrswelt auf, in der der Straßenverkehr ein Teil des Lebens ist und der Führerschein zur Selbstverständlichkeit auch für die ältere Generation gehört.“ Die Anschnallpflicht, die Sicherungspflicht für mitfahrende Kinder, der Ausbau der passiven Sicherheit in den Fahrzeugen: Das habe dazu beigetragen, dass der Verkehr auf den Gelsenkirchener Straßen sicherer geworden sei - und das trotz der Zunahme der zugelassenen Fahrzeuge. Barek: „Die Zahl der Verkehrstoten ist rückläufig. Und seit Jahren ist auf unseren Straßen kein Kind mehr ums Leben gekommen.“

Diese positive Entwicklung führt Barek auch auf die Vorbeugungsarbeit zurück, die die Verkehrswacht in Zusammenarbeit mit der Polizei, der Stadtverwaltung und der Bogestra leiste. Er schätzt, dass in den 50 Jahren rund 75 000 Schülerinnen und Schüler am Verkehrsquiz teilgenommen haben. In den ersten Jahren waren es vor allem die 14- und 15-Jährigen, die man angesprochen habe. Mittlerweile gehe man gezielt auf die Grundschüler zu - auch aus diesem Grund: „Die Jugendlichen haben in dem Alter schon andere Interessen.“

Die Idee von Bernhard Geißmann hatte sich damals schnell auch in der Nachbarschaft herumgesprochen. Barek: „Die Essener Kollegen haben sich ihr Verkehrsquiz bei uns abgeguckt.“ Und immer noch mit etwas Stolz in der Stimme erzählt er, dass es Gelsenkirchener Polizisten waren, die durch das Programm des ersten Essener Quiz’ führten.

Trotz aller Veränderungen, die die zurückliegenden 50 Jahre mit sich gebracht haben: Bestimmte Dinge haben auch heute noch ihre Berechtigung. Helmut Barek: „Es ist wichtig, dass Kinder in Sachen Verkehrssicherheit angeleitet werden - und Erwachsene sich als Vorbilder geben.“