Gelsenkirchen-Buer. . Ein Feuer hat ein Großaufgebot an Einsatzkräften zum Bergmannsheil ausrücken lassen. Als sie vor Ort eintrafen, mussten sie feststellen: Der Alarm war Bestandteil einer großen Übung.
Rauchschwaden hängen in der Urologie des Bergmannsheils in Buer. Um kurz vor 9 Uhr ist der Alarm ausgelöst worden. 16 Verletzte sind zu beklagen, sie müssen versorgt und nach draußen transportiert werden. Was die alarmierten Einsatzkräfte zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen: Ein Feuer im Krankenhaus gibt es nicht, die Verletzten sind Gott sei Dank nur Schauspieler. Und das ganze Spektakel an diesem Wochenende ist nur eine Übung, wie sie für Krankenhäuser regelmäßig Pflicht ist.
Damit keiner in Panik geriet, wurden die Patienten kurz vor der Übung informiert. „Die haben zum Frühstück ein Briefchen bekommen, dass hier eine Übung stattfindet“, verrät Ulrich Tittelbach, Leitender Branddirektor der Feuerwehr Gelsenkirchen. Zudem wurde die Station im zweiten Obergeschoss natürlich geräumt. Die meisten Mitarbeiter aber wussten nicht Bescheid. Klammheimlich war die Übung vorbereitet worden. Für den Rauch sorgte eine große Nebelmaschine, die Schauspieler kamen von weiter her. „Die haben wir uns vom Niederrhein geholt, damit sich das nicht rum spricht“, so Tittelbach über die kleinen Tricks der Organisatoren.
Rund 45 Feuerwehrleute sind an diesem Vormittag im Einsatz. Und alles läuft wie am Schnürchen. Schnell war eine so genannte „Patientenablage“ gebildet worden, eine Stelle, wo Verletzte gesammelt und auf andere Krankenhäuser verteilt werden. „Denn mit so einer Situation ist ein Krankenhaus schnell überfordert. Da müssen andere aushelfen“, so Ulrich Tittelbach. Die Einheiten aus den Nachbarstädten, die üblicherweise bei solchen Großeinsatzlagen zur Hilfe angefordert worden wären, wurden aber auch gleich nach dem Notruf über den Übungsfall informiert.
„Station E ist rauchfrei. Die Leute sind alle raus. Die Treppenräume werden belüftet. Wir haben alles im Griff“, meldet Einsatzleiter Joachim Graf. Und Ulrich Tittelbach ist zufrieden. „Jetzt ist schon die Entspannungsphase.“
Einmal im Jahr muss in jedem Krankenhaus solch ein Notfall geprobt werden. Nicht jede Übung aber ist so groß wie die, die an diesem Wochenende im Bergmannsheil stattfindet. Eine solche ist nämlich ein ziemlicher Aufwand. „Mehr als jeder echte Einsatz“, erzählt Feuerwehr-Chef Ulrich Tittelbach lachend. Denn natürlich muss hier erst mit viel Technik für den Notfall gesorgt werden.
Am Ende aber sind alle zufrieden. Die Übung wurde bravourös absolviert. Alle Beteiligten sind gewappnet für den Ernstfall, der, so hoffen alle, gar nicht kommt.