Herten-Westerholt.. Mit einem Lesenachmittag möchte die Bücherei Sankt Martinus in Westerholt dem sinkenden Interesse an Büchern entgegentreten. Stammgäste und Lokalprominenz lasen aus ausgewählten Werken für die Besucher. Unterstützung kam von den “Blechkatzen“.
Die Bücherei Sankt Martinus der katholischen Gemeinde St. Martinus und Johannes in Westerholt hat es zunehmend schwerer. Immer weniger Menschen kommen um Bücher auszuleihen. Eine gute Werbung muss her, entschied Ulrike Dehmelt, Leiterin der Bücherei. Und sie lud jetzt Interessierte aus Westerholt ein, für andere Westerholter zu lesen.
Unterstützung von Stammlesern und Lokalprominenz
Mit dabei waren „Stammleser“ und Akteure aus der Gemeinde. Für den „Promi-Faktor“, und den braucht ja gute Werbung, sorgte Silvia Gräfin von Westerholt. Sie hatte sich für das Buch „Der letzte Weynfeldt“ von Martin Suter entschieden. „Das habe ich in letzter Zeit gelesen und fand es schön.“ Für sie war es Ehrensache, bei der Aktion mitzuwirken. „Solch ein Vorlesen finde ich sehr schön.“
Die Meinung teilten auch die anderen Vorleser wie die junge Magdalena Schmidt. Mit ihr wurde es spannend, denn die Leiterin des Ferienlagers hatte den Psychothriller „Die Therapie“ von Sebastian Fitzek mitgebracht. „Bis zum Schluss weiß man nicht, was ist Realität, was Fiktion“, beschrieb sie den Reiz des Buches, das sie nun mit anderen teilen wollte. „Ich habe das Buch vor kurzem gelesen und einfach verschlungen.“
Für Heiterkeit sorgte Monika Liefland-Tarrach. „Ich habe mich gefragt, bei welchem Buch habe ich das letzte Mal herzhaft gelacht“, beschrieb sie, warum sie sich für „Urlaub mit Papa“ entschieden hatte. Schnell konnten das die Gäste nachvollziehen. Als die Pastoralreferentin las, wie die Protagonistin Christine von der Mutter telefonisch verdonnert wird, den Vater mit in Urlaub zu nehmen, als sei das eine Kleinigkeit, lachten viele verständnisvoll. „Pass auf deinen Vater auf, er war noch nie allein in Urlaub“, heißt es im Buch, kurz bevor es dann losgeht. Doch schon das Treffen auf dem Bahnhof geht völlig schief. Und während Liefland-Tarrach las, meinte man, jeder im Raum kenne jemanden wie Christines Vater.
Gute Laune und musikalische Mithilfe
An die gute Laune knüpfte Willi Koopmann aus dem Kirchenvorstand an. Er hatte sich für „Das Glück kommt selten allein“ von Eckart von Hirschhausen entschieden. Dieser - selbst gelernter Mediziner - widmet sich in seinem Buch der Schönheitschirurgie. Speziell dem Fettabsaugen. „Hand aufs Herz“, las Koopmann, „wer hat nicht schon mal daran gedacht, sich operieren zu lassen. Oder wenigstens den Partner“.
Umrandet wurde der amüsante Lesenachmittag von Musik der Gruppe „Die Blechkatzen“. Die Saxofonistinnen hatten sich anlässlich der Hertener Frauenkulturtage vor drei Jahren gefunden und erfreuten die Gäste mit Evergreens wie „Do Wah Diddy Diddy“ und „Don’t Cry For Me Argentina“.