Buer. . Der Künstler Many Szejstecki stellt zum 80. Geburtstag aus.

Er prägte die buersche Kunstszene und tut es bis heute. Mit der „Werkstatt“, die er gemeinsam mit künstlerischen Mitstreitern vor über 30 Jahren eröffnete, schuf er einen Raum für große und kleine Kunst, für Gespräche und Veranstaltungen. Daneben war Many Szejstecki immer selbst Künstler. In dieser Woche wurde er 80 Jahre alt. Anlass für eine Ausstellung, die heute in der „Werkstatt“ eröffnet wird.

Rund 30 Arbeiten wählte Many Szejstecki für dieses künstlerische Heimspiel aus. Viele davon sind die typischen Bergbaupanoramen. „Dafür bin ich ja bekannt“, erklärt der Künstler die Auswahl an großformatigen Bildern, die dem Betrachter nicht nur Freude, sondern auch einen Wissensgewinn bescheren. Denn er steht unter dem Revier, schaut quasi hoch und erlebt Regionen von unten. „Die Lippemulde“ kann der Besucher so für sich entdecken. Und natürlich Buer. Die Arbeit erinnert an vergangene Tage, zeigt sie doch noch das Parkstadion und nicht die Arena. „Die gab es damals noch nicht“, so Szejstecki über den Ausschnitt aus einem Bild aus der von ihm Anfang der 90er Jahre gestalteten U-Bahn-Station Trinenkamp in Bismarck.

Auf der kleinen Galerie hängen Bilder, die vornehmlich Bergleute zeigen. Frühe Arbeiten Szejsteckis, die eine klare Bildsprache sprechen und aus dem Leben des Bueraners berichten. Denn bevor Szejstecki Künstler wurde, war er selbst Kumpel. Arbeitssituationen hielt er in den kleinen Bildern fest. „Am Presslufthammer“ heißt die eine, vom „Verkeilen“ berichtet die andere.

Komplettiert wird die Ausstellung durch etliche Bilder im Nebenraum. Optisch dominiert wird der von zwei grafisch-geometrischen Arbeiten. „Siegfried I“ und „Siegfried II“ heißen die. Sie waren einst ein künstlerischer Nachruf auf den Weggefährten Siegfried Danguillier, der 2000 verstarb. Ein sehr persönlicher Aspekt dieser Retrospektive.

Zu guter Letzt sind fantastische Bilder zu sehen, in denen Many Szejstecki in seine „Netzwerke“ Skulpturen von Botticelli einband. „Das Interessante ist, dass sich die Netze in den Körpern fortsetzen“, erklärt der Künstler.

Rummel lässt ihn kalt

Ganz unaufgeregt will er den Tag begehen. Im Kreise der Freunde der „Werkstatt“ wird Many Szejstecki heute gefeiert. Gefeiert für das, was der 80-Jährige in seinem Kunstraum geleistet hat. Ihn selbst lässt der Rummel um seine Person kalt. Mit der großen Zahl Achtzig, die heute im Mittelpunkt steht, kann er sich nicht identifizieren. „Ich fühl’ mich gar nicht so alt“, lacht Many Szejstecki.