Buer. Christian Keßler liest im Kino. Und im Café 42 wird gekämpft.

Christian Keßler kann schreiben. Und um das zu demonstrieren, hat er ein Buch geschrieben. Außerdem kann Christian Keßler lesen. Gut, das ist im ersten Kompetenzpaket irgendwo mit drin, denn sonst wüsste er ja gar nicht, was er da so schreibt. Beide Fähigkeiten zusammen führt er am morgigen Samstag in der Schauburg auf. Ab 12 Uhr wird der Filmgelehrte des geheimnisvollen Filmclubs Buio Omega die Lesebrille auf die Nase setzen und aus seinem aktuellen rezitieren. Besagte Schwarte trägt den Titel „Die läufige Leinwand“ und beschäftigt sich mit dem – ähem – US-amerikanischen Pornokino der siebziger Jahre – rein wissenschaftlich versteht sich. Damit der Mittag nicht zu akademisch wird (ist ja schließlich Wochenende, gelle?!), hat der Fachmann auch den Projektor bestückt, um formschöne und aussagekräftige Filmausschnitte als Beleg heranzuführen. Erwartet werden Inszenierungen mit tanzenden Toastbroten, singenden Rittern, fröhlichen Piraten, heimtückischen Hexen, lasziven Vampiren, nackten Trapezartisten, weinenden Männern, Nazis, Pferden und Schauspielern in Affenmasken. Man sieht schon: Die damaligen Streifen waren realitätsnäher als das heutige Augenfutter für angehende Hobby-Gynäkologen.

Wenn man dann schon mal an der Horster Straße ist, kann man im Anschluss den Marsch gen Beckhausen antreten und – vielleicht noch von der zwischenzeitlichen Einkehr in einer Sportbar unterbrochen, um das ungefährdete 17:2 der Knappen gegen die Punktlieferanten aus Nürnberg zu verfolgen – um spätestens 19 Uhr bei der örtlichen evangelischen Jugend einkehren. Die ruft in ihrem Café 42 an der Bergstraße 7a nämlich die zweite Runde ihres diesjährigen Battle Of Bands aus. Diesmal schicken sich Dead London, Logic Insanity und Extended an, eine Etappe zu nehmen und ins Finale einzuziehen. Aber das ist wie üblich nur die halbe Geschichte. Naja, sagen wir sechs Prozent. Zusätzlich zu den musikalischen Kombattanten wurde auch noch der Singer/Songwriter Knudi als Opener verpflichtet. Als Headliner fungieren In Morpheus Arms, die ihr Album „Distrust The Mantra“ vorstellen werden. Der Eintritt ist wie immer für Ömmes. Sollte das dem einen oder anderen zu teuer sein, kann man auch den heimischen PC anheizen und in Richtung www.radio-voll-normal.de oder www.radio-blaulicht.de surfen. Die Internetstationen übertragen nämlich live in Wort und wahrscheinlich auch Bild aus Beckhausen – und das gratis.

Ganz so billig kommen der Tanzbär und seine Bärin nicht davon. Bei der „This is Fuck“-Party ruft der/die/das Abendkassler heute 4 Euro auf. Dafür wird sich ab 22 Uhr Resident DJ Mr. Markus anschicken, die feierfreundlichsten Platten aller Zeiten und Genres aufzulegen, die praktisch eine Garantie für gute Stimmung und schwingende Hüften beinhalten. Will sagen: Es gibt Rockiges, Poppiges, Hippiges und Hoppiges sowie Elektrisches.

Tags drauf wird besagter Markus schon wieder aktiv, diesmal allerdings im Bikini, anderthalb Türen weiter. Am Russellplatz hat man den Delorian nebst Flux-Kompensator aufgetankt und begibt sich zurück in die 80-er Jahre. Auf der akustischen Speisekarte stehen folglich Klassiker etwa aus der Feder von Huey Lewis und dessen News, Cindy Lauper, Duran Duran, Michael Jackson, Nena und wie sie alle heißen. Auch morgen ist um 22 Uhr Anstoß und die handelsüblichen 4 Euro sind zu entrichten.

In Sachen Auswärtstipp sei allen Interessierten an diesem Samstag das MusIkMaschine-Festival der IkM Gelsenkirchen ans Herz gelegt. Das geht zwar in Südkanalien, genauer gesagt: im Jugendzentrum Tossehof an der Plutostraße 89, über die Bühne. Dafür geht mal wieder nichts ohne buersche Beteiligung. Die besteht diesmal aus The Spots, die bekanntlich in der Talentschmiede Schleuse B die Musikschulbank drücken. Außerdem schrammeln die Essener Alternative-Rocker Missing Tuesday, bevor es ein Wiedersehen mit den ehemaligen Seng-Fu-Musikanten gibt. Die firmieren mittlerweile unter dem Banner peeq und haben sich nach eigener Auskunft dem Neogrungehardrockmetalcorecorecore verschrieben. Warum auch nicht?! Um 18.30 Uhr geht es los; mal wieder werden 4 Euro fällig.