Beckhausen. .

„Fünf ist trümpf“, wusste schon der grenzdebil grinsende Handschuh, der uns anlässlich der Abbrucharbeiten an Berliner Hochbauwerken vor einigen Jahren die zusätzliche Ziffer bei den Postleitzahlen schmackhaft machen wollte. Im Falle der Evangelischen Jugend zu Beckhausen gibt es allerdings richtig was zu feiern. Deren Battle of Bands geht nämlich an diesem Wochenende in die mittlerweile fünfte Runde.

Auch in diesem Jahr erreichten das Café 42 wieder rund vier Dutzend Bewerbungen aus dem gesamten Bundesgebiet. Unter anderem musste Postmann Schnauz Tonträger-Pakete aus Hüpstedt in Thüringen, Hannover oder Bückenburg (nicht zu verwechseln mit Aufstehenbach) nach Beckhausen asten. Aus allen Einsendungen hat man dann die vielversprechendsten jungen Künstler und Innen gezogen, die sich ab dem morgigen Samstag wieder im musikalischen Wettstreit miteinander messen werden. Drei Vorrunden gilt es erfolgreicher als die deutsche Handball-Nationalmannschaft zu absolvieren. OK, das sollte an sich nicht das Problem sein, aber irgendwer muss halt auf der Strecke bleiben.

Aber der Reihe nach.

Morgen Abend steigen zum Auftakt Simian Hutch, Jaana und Fridolin zwar nicht in den Ring, dafür aber auf die Bühne an der Bergstraße. Geboten wird – in der Reihenfolge – animalische Tanzmusik primatischer Herkunft, hippie-esquer Folk, Blues und Rock und deutschsprachiger Indie-Rock mit Ska-Einflüssen. Damit sich die Probanden nicht so allein vorkommen auf der großen Bühne im Keller des Gemeindehauses, werden sie noch von zwei alten Langohren aus dem Musikgeschäft unterstützt: Als Opener fungiert der Gladbecker Singer/Songwriter Vasko; zum großen Finale greifen die Rocker von Blue Screen (wurden schon beim jüngsten Beckhausen Open Air in Augen- und Ohrenschein genommen und für gut befunden) kräftig in die Saiten. Um 19 Uhr geht es los; der Eintritt ist frei.

In Vorausscheid zwei werden am 26. Februar Dead London, Logic Insanity und Extended um die Gunst des Auditoriums buhlen. Den Opener macht/machen dann Knudi; als Headliner wurden In Morpheus Arms, ihres Zeichens ebenfalls alte Bekannte aus dem letzten Jahr, verpflichtet.

Weiter geht es dann am 26. März mit den Wettbewerbern Soledown, Disruptive Minds und New Chapter. Ein Eröffnungsangebot steht zwar noch nicht fest, dafür kehren mit dem Team SuckerPunch erneut alte Bekannte aus buerschen Landen als Headliner zurück. Die Rotzrocker haben angedroht, bis dahin ihren ersten Langspieler nicht nur eingespielt, sondern auch die entsprechenden Einsen und Nullen ins Polycarbonat gefräst zu haben, welches dann vor Ort erstanden werden kann.

Zum Grande Finale wird dann am 30. April in den Mai gerockt respektive gerockt. Den drei Vorrundenbesten stellen die Veranstalter dann Stimmwunder und Poet Willer sowie die Wohnraumhelden zur Seite. Letztere rekrutieren sich um den ehemalige Fury-in-the-Slaughterhouse-Gitarristen Christof Stein-Schneider. In allen vier Fällen entscheidet das Publikum durch Punktvergabe über Gedeih und Verderb der Kandidaten und keine Bohlen-geführte Troika in der Jury – wir sind ja nicht im Fernsehen. Dafür aber im Internet. Alle vier Festivals werden nämlich live und in Farbe sowie mit reichlich Ton im Internet übertragen. Die genauen Links sind unter der Webpräsenz des Café 42 unter www.myspace.com/cafe42 in Erfahrung zu bringen.