Beckhausen.

Rein in den Schneeanzug, ab in die weiße Winterlandschaft: Auf Hof Holz an der Braukämperstraße stieg gestern eine spontane Schneeparty. „Wann haben Kinder schon die Gelegenheit, hinter einem Pony Schlitten zu fahren?“, so Betriebsleiter Karl-Heinz Stachora.

Deswegen haben Stachora und Pfarrer Helmut Barth ihre Idee vom Dienstag rasch in die Tat umgesetzt.

An einer Feuerstelle kocht Wasser; hier können sich die Besucher einen warmen Tee zubereiten. Doch zuerst muss ein Schneemann gebaut werden – beim Familienwettbewerb. Eine Handvoll Schneemänner steht bereits, ein sechster ist gerade in der Mache. „Manche haben sich auch einfach einen kleinen Spaß gemacht und einen Mini-Schneemann gebaut“, erzählt Stachora, während er ein Foto zeigt.

Ein Mini-Exemplar haben auch die Familien Erdtmann und Werwer gebaut – doch das Schneebaby ist nur Beiwerk zu Fridolin, wie der knapp 1,90 Meter große Schneemann heißt. Dem fehlt noch der Hut, der aus einer Holzplatte und in einem Eimer gepressten und geformten Schnee bestehen soll. Die Kinder kümmern sich darum, während die Eltern letzte Schönheitskorrekturen vornehmen. Irgendwie ist schließlich ein Großteil der Arbeit bei den Erwachsenen hängengeblieben. Die haben aber auch sichtlich Vergnügen daran.

„So läuft das doch immer“, schmunzelt Markus Lanfer, seines Zeichens Naturpädagoge und freier Mitarbeiter bei Hof Holz; er hat den Wettbewerb mit organisiert. „Die Gewinner laden wir wahrscheinlich zum Frühstück bei uns ein“, sagt Stachora. Das war allerdings nicht der Anreiz mitzumachen für die Familien Erdtmann und Werwer. „Ach, das ist nur just for fun“, sagt Anne Werwer. „Wir wussten gar nicht, dass es was zu gewinnen gibt.“ Dennoch: Fridolin sollte Chancen auf eine gute Platzierung haben; sogar Haare hat er – in Form von kleinen Tannenzweigen. „Wir waren jetzt knapp eine Stunde zugange“, berichtet Matthias Werwer. „Der Schnee pappt nicht ganz so gut, aber man wird doch mit der Zeit richtig ehrgeizig.“

Während manche Besucher es sich auf der Tenne gemütlich machen, ziehen die Kinder eher ihre Schlitten vor. Wie ein Zug setzt sich die Konstruktion aus vier, manchmal auch sechs Schlitten in Bewegung. Erst läuft das Pony im Schritt, dann auch im leichten Trab, wobei die Fahrgäste sichtlich Spaß haben. „Vorne muss ein älteres Kind sitzen“, sagt die Reitlehrerin des Hofs. Warum? Ganz einfach: In Kurven drohen die Anhänger aufs Pony aufzulaufen, so dass die Mitfahrer im ersten Schlitten wie Fred Feuerstein das Tempo herausnehmen müssen.

Wie auch die Kinder ist Stachora glücklich: „Wir haben doch mit wenig Aufwand vielen eine große Freude bereiten können“, sagt er. Auf jeden Fall sei eine Wiederholung möglich, wann immer das Wetter dies zulässt. „Die Schwierigkeit liegt ja darin, so eine Veranstaltung schnell publik machen zu können.“ Und nicht zuletzt das Wetter muss mitspielen. Fürs erste hofft er, dass die Schneemänner noch eine Weile durchhalten – weit über den Sonntag hinaus. Angesichts des nahenden Tauwetters sieht’s aber dafür leider nicht so gut aus.