Buer.

Kürzere Fahrzeiten, barrierefreie Zugänge zu Haltepunkten mit verbesserter Aufenthaltsqualität, dazu eine optimierte Verknüpfung zu Bussen und Bahnen: Diese Vorschläge gehören zu einem Aktionsplan, mit dem sich die Städte entlang der Regionalbahn 43 für die Erhaltung der einzigen Ost-West-Schienenverbindung im Lippe- und Emscherraum über das Jahr 2015 hinaus einsetzen. Bis Februar nächsten Jahres wollen der Regionalverband Ruhrgebiet, der Verkehrsverbund und die sieben Anrainerstädte eine Willensbekundung über konkrete Absichten, vereinbarte Maßnahmen und gemeinsame Ziele formulieren. Dennis Melerski, Vertreter der Grünen im Verkehrs- und Bauausschuss, sieht besonderen Handlungsbedarf für die Haltepunkte Buer Süd und Zoo, die von der Emschertalbahn auf ihrer Fahrt zwischen Dorsten und Dortmund bedient werden: „Der Haltepunkt Buer Süd ist als solcher nicht zu erkennen, am Bahnhof Zoo muss sich nicht nur baulich, sondern auch konzeptionell etwas tun.“ In Bismarck müsse nicht nur das abweisende Umfeld umgestaltet und die direkte Nähe zur Zoom-Erlebniswelt betont werden. Melerski: „Zum Beispiel durch ein Kombiticket, wie es der VRR auch für Schalke-Spiele anbietet.“

Das geschlossene Auftreten der Kommunen sei ein wichtiges Zeichen gegen die Stilllegung, von der die Regionalbahn nach wie vor betroffen sei. Bislang ist die Strecke bis Ende 2015 gesichert, eine anschließende Ausschreibung für die Dauer von zwölf bis 15 Jahren ist zwar im Gespräch, aber noch nicht beschlossen. Melerski: „Die Mitarbeiter des Referates Verkehr der Stadtverwaltung haben sich ordentlich für die RB 43 eingesetzt.“

Nachdem der Verkehrsausschuss in seiner November-Sitzung einen Sachstandsbericht zur Zukunft der Regionalbahn 43 zur Kenntnis genommen hat, wird sich das Gremium Anfang kommenden Jahres näher mit der Fahrgastzahlenuntersuchung befassen, die der Regionalverband im Juni gemacht hatte. Danach kommt die Linie auf rund 3500 Fahrgäste im Tagesdurchschnitt, die sich gleichmäßig über die gesamte Strecke verteilten. 80 Prozent seien Stammkunden, die die Linie täglich oder mehrfach wöchentlich nutzen. RVR-Planer Thomas Rommelspacher: „Die RB 43 hat schon heute für Freizeit- und Alltagsverkehre im Emscher-Lippe-Raum Bedeutung.“ Diese könne weiter gesteigert werden. Eine besondere Bedeutung komme laut RVR dem Ausbildungs- und dem Freizeitverkehr zu. Die Regionalbahn schaffe an ihren Endpunkten die Verbindung zum Münsterland und zum Oberzentrum Dortmund und bedient u.a. den Filmpark in Feldhausen, die Zoom-Erlebniswelt und das Industriemuseum Zollern. In Herne besteht eine Umsteigemöglichkeit zur U-Bahn in Richtung Ruhr-Universität. Das Potenzial der Strecke werde gleichermaßen von RVR und Kommunen. Auch wenn über die Finanzierung der Vorschläge noch nichts bekannt ist, steht für Melerski fest: „Die Weichen müssen jetzt gestellt werden.“