Horst.

Norbert Büdding, bislang Pastor der katholischen Kirchengemeinde von St. Pius Hassel, ist seit Monatsbeginn neuer Krankenhausseelsorger bei der KKEL - der katholischen Kliniken Emscher-Lippe. Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Kapelle des Krankenhauses St. Barbara in Gladbeck und einem anschließenden kleinen Empfang wurde er in sein Amt eingeführt.

Norbert Büdding ist auch im Horster St.-Josef-Hospital, das auch zur KKEL gehört, in der Krankenhausseelsorge tätig, . Neben ihm wird die Horster Gemeindereferentin Annette Räcker mit einer halben Stelle (neben der anderen halben Stelle in der Gemeinde St. Hippolytus) ebenso in der Krankenhausseelsorge tätig sein. Als Gast gehört Büdding auch dem Pastoralteam der Großpfarrei St. Hippolytus an, wie Pfarrer Wolfgang Pingel, der an der Amtseinführung Büddings in Gladbeck teilnahm, betonte.

Norbert Büdding wagt sich mit seiner neuen Tätigkeit auf ein für ihn ganz neues Terrain: Bislang war der 62-jährige Geistliche ausschließlich in der Gemeindearbeit tätig, zuletzt acht Jahre in St. Pius, wo er als Pfarrer (später auch für St. Michael und St. Theresia) und nach der Umstrukturierung des Bistums als Pastor tätig war. Nun der Wechsel in die Krankenhausseelsorge - „das hat mich schon immer interessiert.“ Er sei offen für alles, taste sich an die neue Aufgabe heran. „Das ist richtige Seelsorge.“ Menschen, die krank sind, seien offener für Gespräche, suchten sie vielleicht sogar. Er glaube von sich, gut zuhören zu können. „Ich nehme die Situation der Menschen sehr, sehr ernst.“ Und er glaube, dass Krankenhausseelsorge auch für die Kirche eine Chance sei, da Kranke durch Gespräche eventuell ihre Position und ihr Bild von Kirche und Glaube ändern könnten.

Berthold Grunenberg, der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft KKEL, sagte zur Begrüßung von Büdding, er hoffe, dass sich das positive Wirken der Krankenhausseelsorger in St. Barbara wie in St. Josef mit Büdding fortsetzen werde und damit die Wesensart der katholischen Hospitäler sichtbar bleibe. Büdding werde in beiden Häuser auch deshalb tätig werden, da die Hospitäler endgültig am 1. Januar zu einer Klinik verschmelzen werden. Der ärztliche Direktor des St.-Barbara-Krankenhauses, Dr. Notger Brüstele, hofft auf „fruchtbare Gespräche“ mit Büdding.

Büdding ist ein Spätberufener: Erst im Alter von 48 Jahren wurde er vom damaligen Ruhrbischof Luthe in Essen zum Priester geweiht. Der geborene Duisburger ist ge-lernter Schauwerbegestalter, sprich Dekorateur. „16 Jahre lang habe ich in dem Beruf ge-arbeitet, danach habe ich mich selbstständig gemacht.“ In Duisburg führte er elf Jahre einen Laden für Bilderrahmungen und Geschenkartikel. „Dann habe ich mich auf den Weg gemacht“, beschreibt Büdding, der aus einem sehr katholischen Elternhaus stammt, seine Entscheidung, sich ganz seinem Glauben und der Kirche zu widmen. Er machte sein Abi nach, studierte in Bochum und Bonn Theologie. „Und nebenbei arbeitete ich sechs Jahre als Krankenpfleger in einem Krankenhaus“, erzählt er. „Das habe ich sehr gern gemacht, bis 14 Tage vor der Priesterweihe.“

Erste Station in seinem neuen Leben als Priester war St. Josef Bottrop (später mit St. Peter), wo er sieben Jahre war, bevor er 2003 nach St. Pius Hassel kam, wo er von Gemeindereferent Hermann Spickermann in der Gemeindeleitung abgelöst wurde.