Wer in seiner letzten Lebensphase die Begleitung durch ein Hospiz in Anspruch nehmen möchte, muss von Gelsenkirchen aus bislang weite Wege nach Recklinghausen, Herne oder Essen zurücklegen.
Das wird sich vom nächsten Frühjahr an ändern. Bauarbeiter sind zurzeit im ehemaligen Krankenhaus St. Hedwig in Resse damit beschäftigt, im Erdgeschoss des Ostflügels des jetzt als Seniorenzentrum genutzten Gebäudes angemessene Räume zu schaffen, in denen Schwerstkranke ärztlich, seelsorgerlich, pflegerisch und therapeutisch umsorgt werden können. Das Emmaus-Hospiz St. Hedwig Resse an der Ahornstraße 33 will die ersten Gäste Anfang April aufnehmen.
Eine alte Krankenhausetage in zehn je 25 Quadratmeter Einzelzimmer umzuwandeln, dazu auch noch eine Küche sowie gemeinschaftlich zu nutzende Wohn- und Esszimmer, Funktions- und Arbeitsräume zu schaffen, ist die bauliche Aufgabe, die zurzeit gestemmt wird. Im Vorfeld galt es jedoch, Lösungen für nicht minder komplizierte Probleme zu finden. Die Katholischen Kliniken Emscher-Lippe stecken rund 850 000 Euro in den Umbau des Hauses, das an die Emmaus-Hospiz St. Hedwig Resse gGmbH vermietet wird. Aufgabe des Fördervereins ist es, Spenden zu sammeln, um den zehnprozentigen Eigenanteil der laufenden Kosten aufzubringen. Diese „vom Gesetzgeber erwartete Deckungslücke”, so Caritas-Vorsitzender Dr. Wolfgang Nolte, macht im Jahr eine Summe aus, die Pater Christian Böckmann vom Förderverein mit 70 000 bis 100 000 Euro beziffert. Immerhin ist sichergestellt, dass die zukünftigen Gäste für ihre Betreuung im Hospiz keine Eigenbeteiligung aufbringen müssen. Irmhild von Fürstenberg, Vorsitzende des Fördervereins, freut sich darüber, dass der Förderverein bereits knapp zwei Dutzend Ehrenamtliche für die Ausbildung zu Sterbebegleitern gewinnen konnte. „Aber auch für den patientenfernen Einsatz suchen wir noch Kräfte”, lautet ihre Bitte um weitere Unterstützung.
Pater Christian betont ausdrücklich, dass das Hospiz allen offen stehe: „Das ist keine geschlossene Angelegenheit nur für Christen.” Wer sich für das Angebot des zukünftigen Hospizes und eine Mitarbeit im Förderverein interessiert, findet weitere Informationen unter der Rufnummer 78 34 78.