Scholven.

Zu einer musikalischen Reise durch die Programme der letzten 30 Jahre hatte der Singkreis Gladbeck am Samstag in die Adventskirche eingeladen. Die Sänger blickten in ihrem Festkonzert zum Jubiläum auf musikalische Höhepunkte zurück und gruben manch alte Choreographie wieder aus.

Dabei stellten sie vor allem die Vielseitigkeit neuer geistlicher Musik unter Beweis. So kam etwa „Eternal Sunshine“ als Reggae daher und „Get Together“ im Südstaaten-Stil. Zum Titel „Felsenfest“ standen gar drei Rapperinnen auf der Bühne, die mit Sonnenbrille und Mütze ganz cool daher kamen und ein modernes Loblied auf Gott rappten.

Immer wieder hatte der Singkreis solche auflockernden Einlagen eingebettet, die Vorurteilen musikalisch den Kampf ansagten. So wie der Titel „Das tut man nicht“. Im Singstück ist von Pennern die Rede, von Prostituierten und Stasi-Spitzeln. Bei ihnen ist am Ende des Liedes Jesus zu Gast, isst mit ihnen und schließt sie nicht aus. Auch rührselige Momente kamen nicht zu kurz, wie im puristischen „Ich bin bei dir“. Eine Stimme, ein Klavier, mehr brauchte dieses Stück nicht. Daniela Kanacher berührte die Gäste mit viel Ausdruck und einer sehr persönlichen Interpretation dieses eingängigen Hoffnungsgebers.

Das Konzert des Singkreises ging deutlich über ein normales Kirchenkonzert hinaus. Mit souveräner Leistung verbreiteten die Sänger Freude und präsentierten zugleich eine gesungene Predigt, die zu keiner Zeit angepasst war, sondern immer mutig Missstände ansprach.