Westerholt. .
Das sind Albträume für jeden: In der Nacht zum Samstag ereignete sich in Westerholt eine schwere Brandstiftung. Sie ging offenbar von einem 46 Jahre alten, nach Angaben der Polizei stark alkoholisierten Mann aus, der seine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus an der Körnerstraße in Brand setzte. In der Folge wurde eine Hausbewohnerin (70) schwer verletzt; der Sachschaden beläuft sich auf ca. 100 000 €.
Ein Taxifahrer hatte die Polizei in der Nacht alarmiert, nachdem er einen merkwürdigen Fahrgast befördert hatte. Der hatte sich zu einer Tankstelle chauffieren lassen, dort zwei Fünf-Liter-Kanister ausgeliehen, sie mit Benzin gefüllt und sich zurück fahren lassen. Vom Fahrer soll er sich verabschiedet haben mit: „Morgen stehe ich in der Zeitung.“
Nach jetzigem Ermittlungsstand ist der Mann dann in seine Wohnung gegangen, hat die Kanister ausgeleert und das Benzin angezündet. Er konnte sich selbst retten und ist von der Polizei später nach der Befragung von Zeugen festgenommen worden. Ein Motiv gab es bis zum Sonntag nicht; die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen.
Die Brandmeldung ging bei der Feuerwehr um 3.20 Uhr ein. Vor Ort mussten die rund vierzig Einsatzkräfte neben der Personenrettung - zum Teil durchs Erdgeschossfenster - sicherstellen, dass Feuer nicht auf Nachbargebäude übergriff. Das Benzin-Anzünden führte laut Polizei zu einer Verpuffung mit starker Druckwelle, die die schlafenden Nachbarn weckte. Die 70-Jährige wurde schwer verletzt per Drehleiter aus dem Obergeschoss gerettet und musste intensivmedizinisch behandelt werden.