„Don Alfredo“ Alfred Konter lässt nicht locker: Auch wenn er 81 ist („bald schon 82!“) und sein Ziel, die Erhaltung des Bahn-wärterhäuschens an der Horster Straße in Beckhausen längst erreicht hat, feilt und werkelt er an seinem Industriedenkmal weiter herum und hat immer neue Ideen.

Die neuste: Hinter dem Bahnwärterhäuschen richtet Don Alfredo mit seinen Kumpels gerade den alten Rangierberg her: Die Hälfte der seit 1975 abgebundenen Zug-Ausweichstelle hat er bereits freigelegt, eine neue Treppe führt hinauf, in den nächsten Tagen wird ein Geländer installiert. Von der Hochterrasse eröffnet sich den Besuchern ein Panoramablick auf das Industriedenkmal, den „Alfred-Konter-Platz“ und die bald fertige Horster Straße, schwärmt der nimmermüde „Alfredo“. Bald sollen auch Bänke aufgestellt werden und die Anhöhe neu bepflanzt werden.

Aber Konter wäre nicht „Don Alfredo“, hätte er nicht noch eine Vision: Auf der langen Terrasse, auf dem Rangierberg, will er eine alte Rangierlok aufgestellt wissen, „14 Tonnen schwer ist die und soll auf Schienen hier oben stehen“, berichtet er mit wachsender Begeisterung. Blau-weiß will er sie anstreichen, damit sie vollends auffällt. Natürlich hat er schon erste Kontakte ge-knüpft, damit diese Vision bald Realität wird. „Dann ist das hier einmalig, eine richtige Ruhrgebiets-Sehenswürdigkeit“, ist er überzeugt.

Natürlich ist das nicht die einzige Baustelle von Don Alfredo: Am Fuße des Rangierbergs will er um die alte Kohlen-Lore ein Rondell schaffen, in den „Berg“ zwei Bergleute aus Beton schaffen und das ganze Ensemble aufhübschen. Gegenüber, auf der anderen Seite der alten Hugo-Trasse und des heutigen Radwegs hat er eine zweite, neue Lore heranschaffen lassen, „oben von Hugo I“. Sie steht, wie die alte Lore, auf einem der Schienenkreuze, die Alfredo beim Umbau der Horster Straße gerettet hat. Die Schienenkreuze („zweimal fünf Tonnen schwer, das macht 200 Zentner hochwertigen Stahl“) hat er auf ihre endgültigen Standorte bringen lassen. „Die Bogestra und die neue Baufirma auf der Horster Straße, die Firma Risse, haben uns dabei sehr geholfen“, freut sich Konter nicht nur über diese Hilfe.

Fürs Bahnwärterhäuschen selbst, 10 qm groß, hat er einen neuen Granitboden spendiert bekommen. „Verlegt hat den mein Schwiegersohn.“ Unterdessen findet sich das kleine Industriedenkmal in einem neuen Kulturführer Ruhr („Da musst Du hin“, Klartext-Verlag) wieder. Auf zwei Seiten preist Autor Henning Prinz die Besonder- und Schönheiten „an der Schranke“ an , für ein großformatiges Foto ist Don Alfredo samt Grubenlampe sogar auf eine der beiden Loren gestiegen. Auf einer weiteren Seite weist das Buch auf die Besonderheit des Alex-Denkmals hin, des letzten buerschen Grubenpferdes. Konter: „Wir sind eben ein Ruhrgebiets-Kulturgut!“