Buer.

Mehr als 100 Jahre sind sie alt, die ehemaligen Zechenhäuser an der Franzstraße im Schatten der Ludgeri-Kirche. Seit langem stehen sie unter Denkmalschutz, boten zuletzt aber eher ein tristes Bild. Nun aber werden sie aufwändig vom Eigentümer, der THS, saniert.

„Wohnen beim alten Franz“ nennen die Wohnungsmanager das Quartier in Anlehnung an den Straßennamen. In dem Gebäudeensemble von fünf Häusern entstehen 16 moderne Maisonette- und Etagenwohnungen, neu zugeschnitten, mit komfortablen Bädern, alle mit eigenem Eingang und Garten. „Das ist ein Bekenntnis zu den Zechensiedlungen und zur Region und wirkt stabilisierend auf das gesamte Quartier in Buer-Hugo“, lobte gestern bei einem Besuch der städtische Planungsreferatsleiter Clemens Arens das Engagement der THS.

Rund zwölf Monate ziehen sich die Bauarbeiten hin, Mitte Dezember werden die ersten Mieter einziehen. Die ersten Musterwohnungen sind in-zwischen hergestellt. „Wir wollen mit diesem Projekt die historische, wertvolle Wohnbebauung erhalten und für die neuen Mieter attraktiv umgestalten“, erläutert Michael Marx, Geschäftsführer der für die Bauausführung verantwortlichen THS Consulting GmbH. Helle Räume mit Holzböden (in Anlehnung an die historische Ausstattung), großzügige Bäder, neue Fenster im traditionellen Zuschnitt und Design, Gegensprechanlagen, in allen Räumen Kabelanschluss, Fernwärme für Heizung und Warmwasser. „In diesem Denkmal kann man gemütlich und komfortabel wohnen“, fasst Irmgard Michalik, die Leiterin des THS-Kundencenters Gelsenkirchen, zusammen.

Die Wohnungen sind zwischen 55 und 97 qm groß, haben unterschiedliche Grundrisse von 2,5 bis 4,5-Raum-Wohnungen, teilweise durch Herausnahme von Wänden vergrößert. Der Mietpreis beträgt kalt 6,80 € pro qm. Fast alle Wohnungen seien schon vergeben, für die letzten stehe man bereits in Vermietungsgesprächen, so Michalik. Wobei nur eine Familie dort einzieht, die schon vorher in den Altbauten gewohnt hat. „Die Bauweise vermittelt das Gefühl, in einem kleinen Eigenheim zu wohnen.“

Vor allem auch bei der äußeren Sanierung gab das Unternehmen in enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde, so Michael Marx, Acht darauf, viele historische Details zu erhalten. Beispielsweise wurden die original Haustüren erhalten und aufgearbeitet, die wenigen, die abgängig waren, durch passgenaue Nachbauten ersetzt. Die Fenster wurden außen in Holz gestaltet. Marx: „Das ist insgesamt ein Beitrag zum Erhalt unserer regionalen architektonischen Geschichte.“ Im kommenden Jahr wird die THS noch den Außenbereich gestalten, mit Terrassen und Mietergärten. „Es wird viel Grün hinter den Häusern erhalten bleiben“, er-läutert Michalik das Konzept.