Das Gebäude der Ewaldschule in Resse wird auf Dauer weiter schulisch genutzt: Das Weiterbildungskolleg Emscher-Lippe verbleibt dort. Es war im letzten Jahr zunächst vorüber-gehend dorthin gewechselt. Nun soll die Middelicher Straße 289 auf lange Sicht neuer Standort sein.

Derzeit beschäftigen sich die politischen Gremien mit dem Vorschlag der Stadt, die Bezirksvertretung Ost hat der Vorgehensweise schon zugestimmt. Wie berichtet, musste das Kolleg im April 2009 aus dem Schulgebäude Franz-Bielefeld-Straße im Stadtsüden Hals über Kopf ausziehen, da das Haus einsturzgefährdet war. Kurzfristig bot sich das Gebäude der Hauptschule in Resse an, die auslief.

„Wir sind hier zufrieden und möchten bleiben, auch weil wir hier vernünftige Entwicklungsmöglichkeiten haben“, so Schulleiter Günter Jahn zur WAZ. Allerdings habe die Schulkonferenz einige Bitten: So bestehe dringender Sanierungsbedarf im Toilettenbereich und die Schule habe zusätzlichen Raumbedarf, um der geänderten Ausbildungs- und Prüfungsordnung gerecht zu werden. „Außerdem ist es nötig, den Kunstraum umzubauen sowie die Unterrichtsräume zu vernetzen und mit PC-Plätzen auszustatten“, er-läutert Jahn. Nicht zuletzt regt das Kolleg an, die ÖPNV-Anbindung der Schule, vor allem abends, zu verbessern (was die Grünen unterstützen) und Parkplätze für die Studierenden einzurichten. „Da bietet sich ein Teil des Schulhofes an, den wir nicht so benötigen wie eine reguläre Schule“, so Jahn.

Das Weiterbildungskolleg Emscher-Lippe zählt in diesem Schuljahr 680 Studierende, die von 43 Lehrern und Lehrerinnen in Voll- und Teilzeit unterrichtet werden. Seit 1997 vereinigt es unter einem Dach das klassische Abendgymnasium (seit 1948 in der Stadt, die Ursprünge reichen zurück bis 1928) und den Weiterbildungs-/Kollegbereich.

Die Schülerzahlen verteilen sich ungefähr je zur Hälfte auf beide Zweige. Erlangt werden können von den Studierenden, die eine abgeschlossene Berufsausbildung oder Berufserfahrung haben müssen, das ganz normale Abitur oder Fachabitur, das zum Studium an einer Uni oder Fachhochschule berechtigt.

Lange Zeit war das Weiterbildungskolleg im Schalker Gymnasium untergebracht, zuletzt seit 2005 an der Franz-Bielefeld-Straße. Nun im Stadtnorden strahle man, be-tont Jahn, mehr als zuvor in den Kreis Recklinghausen hinein, was sich auch in einer guten Nachfrage (auch aus diesen Gebieten) widerspiegele. Die „Nordwärtswanderung“ im Stadtgebiet sei auch ein Grund, weshalb die Schule ihre Außenstelle in Dorsten im Sommer aufgegeben habe. Die Zusammenarbeit mit den Volkshhochschulen Bottrop und Marl blieben erhalten.

Seit 2005 bietet das Weiterbildungskolleg Emscher-Lippe auch das „Abi online“ an. Bei dieser Weiterbildungs-Option ist man nur an zwei Tagen präsent in der Schule. Alle anderen Aufgaben kann man im Internet abfragen und online erledigen. Klausuren und Prüfungen finden natürlich in der Schule statt, betont der Leiter des Kollegs.