Städtedelegationen waren am Dienstag aktiv, um das Ruder vielleicht noch einmal herumzureißen. Das Kaufhaus in Buer erhielt 3333 Kundenunterschriften für den Erhalt, die OB Baranowski übergeben wurden.

Im buerschen Hertie-Haus herrschte gestern ganz verhaltener Optimismus, dass sich vielleicht doch noch etwas zum Guten wenden könnte, um das Kaufhaus an der Hochstraße vor dem Schließen zu retten. In Frankfurt machten Vertreter von 50 „Hertie-Städten” bei der Deutschen Bank Druck - damit die wiederum beim britischen Immobilieneigentümer Dawnay Day einwirke, doch noch mit den Mieten runterzugehen.

„Das ist der letzte Versuch”, sagte Betriebsratschef Siegfried Schmidt. „Dawnay Day muss sich bewegen.” Denn ohne die horrenden Mietkosten, so heißt es, gebe es noch eine Chance. „Wenigstens reden sollten die mit Hertie”, meint auch Geschäftsleiterin Carola Theiss, die darüber klagt, dass die Briten nicht mit den potenziellen Investoren und dem Insolvenzverwalter verhandelt hätten. Nun der letzte Strohhalm, der „dankbare Versuch” der Städte, wie es im Hertie-Haus heißt, das Ruder vielleicht noch einmal rumzureißen. Theiss: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.” Und Schmidt ergänzt: „Wenn das Schiff sinkt, klammert man sich an das kleinste Brett, das im Wasser schwimmt.”

Groß sei der Zuspruch der Kunden, berichteten Theiss und Schmidt übereinstimmend. Tag für Tag gebe es Zuspruch. Am Wochenende habe man 3333 Unterstützungsunterschriften gesammelt, die man vor der Abreise der städtischen Delegation OB Frank Baranowski und Wirtschaftsdezernent Joachim Hampe überreicht habe. Nach Frankfurt waren Bürgermeisterin Gabi Preuß und Frank Lamfried vom Wirtschaftsförderungsreferat gefahren.

Einstweilen ist noch völlig offen, wann das Hertie-Haus geschlossen werden soll. „Es gibt noch keinen Termin”, so Theiss, die davon berichtet, dass immer noch die komplette Ware da ist - und neu kommt. Und das Team arbeite so engagiert wie immer. GM