Die Hoffnung, die zum Verkauf anstehenden Annington-Häuser in Hassel über eine Lösung nach dem Erbbaurecht dauerhaft zu sichern, ist für die Genossenschaft Wohnen in Hassel geplatzt. Baudezernent Michael von der Mühlen nach einem Gespräch mit den Vertretern der Genossenschaft zur WAZ: „Angesichts des Nothaushaltes und der damit verbundenen Auflagen durch das Innenministerium und die Bezirksregierung verfügt die Stadt über keinen Handlungsspielraum.“ Der Grundstückskauf hätte für die Stadt eine Investition in zweistelliger Millionenhöhe bedeutet.
„Man muss diese Situation ernst nehmen“, kommentiert Susanne Boymanns von der Hasseler Genossenschaft das Ergebnis dieses Gespräches. Im Anschluss daran habe sich der Vorstand der Genossenschaft zu einer außerordentlichen Sitzung zusammengefunden, um das weitere Vorgehen in dieser Angelegenheit zu besprechen. Das Ergebnis: Die Genossenschaft will möglichst schnell auf Annington zugehen, um kurzfristig mit dem Vorstand der Bochumer Wohnungsgesellschaft wieder ins Gespräch zu kommen. Susanne Boymanns: „Wir wollen am Verhandlungstisch gemeinsam nach einem Lösungsansatz suchen.“
Sie spielt damit auf die Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens an, das Ende Mai im Stadtnorden für Unruhe unter den Bewohnern gesorgt hatte mit der Ankündigung, die rund 300 Wohnungen stünden ab dem 1. Juli unter strengen Rahmenbedingungen wieder zur Einzelprivatisierung an (die WAZ berichtete). Das will die Genossenschaft auf jeden Fall verhindern. Susanne Boymanns: „Wir sind angetreten, um eine soziale Lösung hinzubekommen.“ Um die Struktur der Siedlung zu erhalten, müsse es darum gehen, die Häuser „am Stück“ zu verkaufen. Susanne Boymanns gibt sich trotz allem zuversichtlich: „Den größten Teil des Weges haben wir doch schon geschafft.“ Sie spricht damit die Vorleistungen an, die die Genossenschaft für die Annington bereits übernommen habe. So habe die Genossenschaft einen Wirtschaftsplan aufgestellt und für Annington einen Teil der wohnungswirtschaftlichen Aufgaben übernommen. Susanne Boymanns: „Nach einem Rohrbruch wenden sich die Mieter doch nicht an Annington, sondern melden sich bei uns.“