Erle. .
Da, wo früher die Schächte 3/5 der Zeche Graf Bismarck standen, steht heute eine Wohnsiedlung. Deren Bewohner, oder besser, 329 von ihnen, sind in der Siedlergemeinschaft „An der Gräfte“ organisiert. Und die wird ab dem 22. Mai in Gedenken an diesen Bergbaustandort einen gelben Ballon, ein Schachtzeichen, steigen lassen.
Weil an der Stelle, wo die Schächte einst standen, zwar das Herz der Siedlung ist, aber keine notwendige Infrastruktur, steigt der Ballon vor dem benachbarten Erich-Kästner-haus an der Frankampstraße. Und auch das wirkt bei der 10-tägigen Aktion kräftig mit. „Wir haben alle eine Vorgeschichte, die mit dem Bergbau zu tun hat“, erklärt Werner Pidun, Standortkoordinator und Mitglied in der Siedlergemeinschaft. „Wir haben sofort gesagt, aufgrund unserer Verbundenheit zum Bergbau müssen wir uns da einklinken“, bestätigt auch der Kassenwart, Dietmar Thun, der selbst einst Steiger auf der Zeche Hugo war.
Los geht der Veranstaltungsreigen am Samstag, 22. Mai, um 10 Uhr. Dann wird der gelbe Ballon zum ersten mal gen Himmel gelassen. Dazu gibt es Musik des Spielmannszugs der Bürgerschützen und eine Tanzvorführung der Minigarde der Erler Funken. Eine Ausstellung zur Geschichte des Zechenstandortes, gestaltet von Hubert Kurowski, wird dann eröffnet, die an allen Tagen von 10 bis 20 Uhr geöffnet ist. Kurowski wird während der ganzen zehn Tage immer wieder Führungen zu den alten Schächten anbieten.
Am Pfingstsonntag stehen die Akteure den ganzen Tag bereit um Fahrradfahrer zu empfangen und zu bewirten. Denn, da sind die Erler sicher, gerade am Pfingstwochenende werden viele Menschen eine Fahrradtour zu den Schachtzeichen-Standorten machen. Bewirtet werden die Gästen im „Bergmanns-Casino“ im Erich-Kästner-Haus. „Zocken wie anno dunnemals“ heißt es am Montag, 24. Mai. Dann wird Skat gespielt, Knobeln und Klammern. Und das alles in geselliger Runde und unter dem „Nachtzeichen“, wenn das Schachtzeichen beleuchtet wird.
Der Mittwoch, 26. Mai, steht ganz im Zeichen der Kleinen. Dann locken das Erich-Kästner-Haus und die Kita Ovellacker Weg mit einem bunten Programm. Und auch am Donnerstag gibt es für kleine Besucher viel zu erleben. Dann nämlich laden Siedlergemeinschaft und Erich-Kästner-Haus Schulklassen zum Bergmannsfrühstück.
Die Ruhrgebietsküche steht auch am Freitag im Mittelpunkt. „Futtern wie bei Muttern“, ist dann das Motto des Tages. Von 12 bis 16 Uhr können zuvor angemeldete Gäste einen kulinarischen Streifzug durch die Küche des Reviers machen.
Gen Ende der Veranstaltung, am Samstag, 29. Mai, steigt das Stadtbezirksfest Gelsenkirchen-Ost mit der „Cop-Connection“. Der Eintritt kostet 6 Euro. Der Abschluss der Schachtzeichen-Aktion besteht aus einem Konzert der „Swingfoniker“ um 17 Uhr im Rahmen des Stadtbezirksfests. Danach wird der Ballon endgültig eingeholt.