Buer. .

Neben dem Haus im Grünen ist ein Holzplatz gelegen. Hier ist Brennholz gestapelt für den Winter. Gleich daneben lagern zwei Baumstämme, über einen Meter dick und mehr als zwei Meter lang. Wie viele andere, kleinere Stämme warten sie darauf, dass ihnen Leben eingehaucht wird.

Das nämlich ist das Hobby von Robert Stäritz. Der Bueraner ist Jagdschnitzer, sägt mit der Kettensäge Wildsauen, Füchse und andere Wildtiere aus Baumstücken. Die Idee dazu kam dem 22-Jährigen beim Sägen von Brennholz. „Da habe ich mal ein Herz gesägt oder einen Stern. Aber da kann man nicht so fein arbeiten.“

Auf der Suche nach einer größeren handwerklichen Herausforderung lagen die waidmännischen Motive nahe. Denn die Familie von Robert Stäritz hat einen Hof im Sauerland mit eigenem Wald, wo der Maschinenbau-Student gerne mit Hund Caya auf die Jagd geht. Im Wald holt er sich Inspiration wie auch Material.

„Das war zum Beispiel ein Kyrill-Stück“, sagt Robert Stäritz und zeigt auf eine Wildgruppe. Ein Hund hat hier eine Wildsau gestellt, geht sie von vorne an.

Ausschließlich mit der Kettensäge arbeitet der junge Mann an seinen Tieren. Die Auswahl des Werkzeugs ist dabei schon entscheidend. Und auch die Größe der Säge. Bevor die aber zum Einsatz kommt, malt der Jagdschnitzer seine Motive auf die Holzblöcke. „Das A und O ist, dass die Proportionen am Ende stimmen“, erklärt er. „Ich male die Kontur auf, schneide dann das Tier in 2-D aus und erst danach wird es dreidimensional.“

Ein Fuchs verdeutlicht diese Erläuterungen. Schon kann man sehen, wie das Tier später wirkt, noch aber ist es nur eine ausgesägte Form, die auf einem Tisch steht neben der kleinen Holzhütte. Drum herum läuft Caya, die Jagdhündin. Auch sie hat Robert Stäritz schon aus dem Holz geschlagen. Auf einem Stumpf lässt er sie sitzen mit einer Ente im Maul.

Überall blüht es im Garten. Die Farbenpracht versteckt hier und da die wilden Tiere aus Holz, die noch hier zu finden sind. Ganz hinten im Garten, an der Bank neben dem Teich, sitzt ein hölzerner Fischadler. „Das war eines meiner ersten Motive“, sagt der 22-Jährige, der vor anderthalb Jahren die Schnitzerei für sich entdeckte. Ein ungewöhnliches Hobby, das aber passt. Denn auch Robert Stäritz selbst sieht sich als Naturburschen. „Das kann man so sagen“, schmunzelt er.

Mittlerweile findet der Bueraner, der in Braunschweig studiert und immer weniger Zeit für sein Hobby hat, auch Abnehmer für seine Skulpturen, „aber eigentlich kommen nur die Kosten rein.“ Denn schon das Holz ist teuer. Ablassen will er deswegen von seinem kreativen Hobby aber nicht. Zumal er immer versierter und sicherer wird. Klingen tut das Ganze sowieso recht einfach, wenn Robert Stäritz erzählt. „Man muss eigentlich nur alles wegschneiden, was nicht nach Wildsau aussieht.“