Die Sonne lacht, die Radfahrer strahlen: 700 Teilnehmer haben beim Volksradfahren und den Radtouren des RC Buer/Westerholt am Sonntag beste Bedingungen vorgefunden.
„Das Wetter ist doch bombig“, sagt Stefan Schenke. Gerade ist er mit seinem Rennrad von der 70 Kilometer langen Tourenstrecke zurückgekehrt. Die Fahrt über Gahlen durch die Kirchheller Heide war eine Premiere für den Gelsenkirchener. „Ich bin das erste Mal mit dem Rennrad dabei gewesen“, erklärt er. „Das Interesse war immer da. Beim Rennrad muss man mehr aufs Rad achten, eine andere Haltung haben. Es ist auch nicht so bequem, aber dafür bekommt man fünf Stundenkilometer geschenkt“, so Schenke.
Rennradfahrer und Volksradfahrer seien ein völlig unterschiedliches Klientel mit völlig unterschiedlichen Ansprüchen, erklärt Joachim Herrmann vom Radclub. Dementsprechend seien die Strecken auch deutlich unterschiedlich. „Bei den Rennradfahrern versuchen wir, so schnell wie möglich aus Gelsenkirchen herauszukommen. In der Stadt macht’s nicht so viel Spaß. Und jeder Fahrer empfindet eine rote Ampel als persönliche Beleidigung“, fügt er an. In jedem Fall sind sie in der Regel die frühesten Starter. „Das Gemeinschaftsgefühl lockt, deswegen fahren sie meist recht geschlossen los.“
Beim Volksradfahren hingegen führen Familien, Ehepaare und so weiter gemeinsam in kleinen Grüppchen.
Kontrolle am Morgen
Die Strecken über 24 oder 50 Kilometer führten über Polsum nach Dorsten auf befestigten, aber nicht zwingend asphaltierten Straßen.
„Die Runde war sehr schön“, sagen Günter und Ursula Wickermann. Die beiden Bueraner haben die größere der beiden Runden gewählt und stellen gerade ihre Drahtesel ab. Sie haben knapp dreieinhalb Stunden für die Tour gebraucht. „Wir sind aber auch gemütlich geradelt“, sagt Ursula Wickermann. Natürlich habe sie sich über das Wetter gefreut, sagt sie. „Aber ich fahre auch bei Regen mit dem Rad.“
Über 30 Helfer sind im Einsatz, berichtet Joachim Herrmann. „Das ist am Wochenende dann ein Vollzeit-Job.“ So haben die Radsportler am Samstag die Strecke beschildert, am frühen Sonntagmorgen musste kontrolliert werden, ob alles noch an Ort und Stelle hängt. „Wie viel Arbeit dahinter steckt, sieht man nicht, wenn man bloß die Runde fährt, dazu muss man selbst im Verein sein“, sagt er. Einige Mitglieder begleiten eine Radgruppe der Gesamtschule Bergerfeld. „Die haben dort eine Radsport-AG gegründet. Heute ist ihre erste große Fahrt“, so Herrmann. „Das ist schon eine nette Truppe.“