Scholven. .
Mit den Stimmen von SPD, CDU und FDP haben Planungsausschuss und Bezirksvertretung Nord einen weiteren Schritt genommen in Richtung Norderweiterung des Chemiestandortes Scholven. Die Aufstellung des Bebauungsplanes 404, mit der sich der Rat in seiner Sitzung am 18. März abschließend befasst, soll rechtzeitig eine planungsrechtliche Grundlage schaffen für eventuelle Expansionspläne der dem BP-Konzern verbundenen Ruhr Oel GmbH. Das 62 Hektar große Gelände zwischen Auf der Kämpe, Autobahn, Ulfkotter Straße und Halde Scholver Feld diene der dauerhaften Sicherung des Produktionsstandortes, stehe aber in direkter Konkurrenz zu anderen Standorten, führte Planungsdezernent Michael von der Mühlen aus. Das Planverfahren berücksichtige die Erfordernisse aus dem Urteil zum Kraftwerksstandort Datteln ebenso wie die Belange der benachbarten Kraftwerks- und zukünftigen Windradbetreiber.
„Befinden uns erst am Anfang des Verfahrens“
Während Ausschussvorsitzender Klaus Haertel (SPD) mehrfach das „saubere, transparente und nachvollziehbare Verfahren“ lobte, meldeten sich dennoch Kritiker zu Wort. Irene Mihalic (Grüne) zweifelte die Notwendigkeit einer Erweiterungsmöglichkeit für die schrumpfende Petrochemie an: „Für die Zukunftsentwicklung sehe ich schwarz, wenn auf dem Gelände der Norderweiterung kein Öl gefunden wird.“ Nach dem Stellenabbau sei das Arbeitsplatz-Argument „weit hergeholt“, zudem vermisse sie, dass ein Naturschutzgebiet in Größe der Erweiterungsfläche planerisch noch nicht festgeschrieben sei. Haertel: „Wir befinden uns erst am Anfang des Verfahrens.“