Buer. .

Betty Heller wollte Tänzerin werden. Zumindest, bis sie 16 Jahre alt war. Da erlebte sie die erste große Liebe. Und das war nicht der Tanz, sondern ein junger Mann, wegen dem Betty Heller ihre Pläne an den Nagel hing. Stattdessen entdeckte sie zwei Jahre später ihr Talent zu singen.

Die Welt zu entdecken, das hatte sich die Bueranerin vorgenommen. Und so reiste sie nach Nizza, jobbte in der Bar eines Hotels und verdiente ihr erstes Geld mit der Musik. Autodidaktisch erarbeitete sich die junge Frau immer mehr musikalisches Können. „Obwohl ich nicht eine Note kenne“, schmunzelt Betty Heller, die auf der Bühne als Betty B. aktiv ist.

Wieder in Buer versuchte die Sängerin, sich in der Musikszene zu etablieren. Und das gelang.

„Ich wurde Mitglied der Band Gimme Five um Wolfgang Wilger.“ Und mit dieser Band hatte Betty B. erste Erfolge zu verbuchen, schaffte es über eine Talentshow von Rudi Carell sogar mehrfach ins Fernsehen. „Das gab meiner Laufbahn einen Schub“, erinnert sich die Sängerin, die schnell auch das Musical für sich entdeckte. „Ich lernte den musikalischen Direktor von Cats kennen und der ermutigte mich, an einer Audition teilzunehmen.“ Und wieder konnte Betty Heller überzeugen. Sie wurde genommen, stand zwei Jahre als „Grizabella“ auf der Musicalbühne in Hamburg.

Doch die junge Frau brauchte Abwechselung. „Nach zwei Jahren habe ich einen Manager kennen gelernt. Und der vermittelte mir Auftritte auf Kreuzfahrtschiffen.“ Eine Erfahrung, die ihre guten und schlechten Seiten hat. „Ich habe alle Weltmeere befahren. das war sehr spannend. Aber auch anstrengend. Da herrscht ein großer Konkurrenzkampf unter den Künstlern.“ Einer, der nach einiger Zeit ohne die Bueranerin stattfand.

Denn Betty Heller entschied, Mutter zu sein, gebar drei Söhne und stand nicht mehr so häufig auf den Brettern, die auch ihr die Welt bedeuten. „Ich konnte aber die Mutterrolle und die Musicalbühne nicht verbinden.“

Dabei ist es geblieben. Obwohl Betty B. schon lange wieder im Geschäft ist. Heute aber treiben sie eigene Projekte um. „Mein Mann sagte zu mir, gibt es nicht irgend etwas, das die wirklich am Herzen liegt. Und da war sofort klar, ja, die Streisand. Die war schon immer ein Vorbild für mich. Und die Musik, die sie macht, liegt mir stimmlich besonders. Sie ist meines Erachtens etwas für das reifere Publikum.“ Der Entschluss stand fest. Betty Heller wurde nach monatelangen Proben auf der Bühne zu Barbara Streisand.

Im vergangenen Jahr feierte die 45-Jährige mit ihrer Show in der Schauburg Premiere, legte aufgrund des Erfolgs gleich eine zweite Show nach. „Jetzt sind wir dabei, einen Promo-Trailer zu machen. Ich würde gerne mit diesem Stück auf Tournee gehen.“ Denn, da ist die Bueranerin sicher, das könnte ein Erfolg sein. „Ich bin jetzt in der Blüte meiner Stimme. Jetzt muss ich auf die Bühne. Mit den Stücken von Barbra Streisand. Sie sind eine sehr emotionale Sache. Und das braucht die Welt, mehr echte Gefühle.“