Horst.

„Es ist halb eins. Mein Name ist Maximilian und hier sind die Nachrichten von Radio Emscher-Lippe.“ Die Stimme, die nach dem typischen REL-Jingle erklingt, ist deutlich jünger als der gewohnte Radiobass. Sie gehört dem neunjährigen Maximilian, der gestern beim Familienfest von Radio Emscher-Lippe die Gelegenheit nutzte, einmal selbst hinter dem Mikrofon Platz zu nehmen und ein bisschen Studioluft zu schnuppern.

„Ich könnte mir vorstellen, dass ich das auch mal irgendwann beruflich machen werde“, schätzt der Grundschüler. Damit steht er nicht alleine da. Auch die elfjährige Annika hat sich in der Schlange vor dem mobilen Studio angestellt, weil sie vielleicht auch mal in die Fußstapfen der etablierten Moderatoren treten möchte.

Der Text, den die Nachwuchssprecher vorlesen, ist nicht ohne, könnte auch regulär über den Äther gehen. Nachrichten - natürlich über das Familienfest -, Stauschau und der aktuelle Wetterbericht wollen flüssig und wohl betont über die Lippen gehen. Aber die kleinen Moderatoren meistern die Aufgabe zum Teil mehr als routiniert. „Ich habe das auch schon beim Fest im vergangenen Jahr gemacht“, berichtet Maximilian und präsentiert stolz die CD mit dem Mitschnitt seiner „Sendung“.

Nicht nur am mobilen Studio bildeten sich gestern trotz bewölktem Himmel und gelegentlichem Nieselregen lange Schlangen. An den zahlreichen Spiel- und Mitmachständen oberhalb des Amphitheaters ging die Post ab.

Zum Beispiel beim Bungee-Run: In zwei gut luftgepolsterten Laufbahnen versuchten zwei Kontrahenten eine Markierung möglichst weit nach vorne zu verschieben. An sich kein Problem, wäre da nicht das dicke elastische Seil, dass die Probanden immer wieder nach hinten zerrt. Während der eine mit der Belastung gut klar kommt und sein ganzes Gewicht nach vorn wirft, um noch ein paar Zentimeter zu gewinnen, reißt des den anderen mal eben von den Füßen.

Im wahrsten Sinne abheben konnten die jungen und jüngeren Besucher auch etwa beim Freeclimbing (natürlich mit entsprechender Sicherungsleine) oder beim Trampolin-Bungee vor der Kanalbrücke. Wer nicht ganz so hoch hinaus wollte, ließ sich auf dem Aerotrim - einer Art Schleudersitz, der in einem um 360 Grad schwenkbaren Gestell montiert ist - ordentlich durchdrehen lassen oder sich beim Kinderschminken einen neuen Look verpassen lassen.

Nachwuchstalente stellten ihr Können beim großen Casting für die Jojos ihr Können unter Beweis. „Und da spielt ein Orchester in mir, wenn ich dich nur seh, sind da 1000 Melodien.“ Fast könnte man glauben, da steht tatsächlich Christina Stürmer auf der Bühne und nicht die kleine Scarlett. Für die tolle Leistung gibt’s dann auch Lob von der Jury: „Für deine natürliche Stimme müssen andere tagelang im Tonstudio an Knöpfen drehen.“

Ralf Laskowski, Chef der Gelsenkirchener REL-Redaktion, ist mit dem Familienfest zufrieden. „Also, wenn ich es schätzen müsste, würde ich sagen, das mindestens genau so viele Leute hier sind, wie letztes Jahr. Da hatten wir rund 14 000 Besucher.“