Buer. .
Angelika Duleba ist Tischlerin von Beruf. Und das merkt man. Mit Vorliebe und viel Sachverstand arbeitet sie hölzerne Skulpturen, meist Torsen. Vor etlichen Jahren entdeckte die Bueranerin zudem ihr Interesse für die Malerei.
Auf einer Anrichte im farbenfrohen Wohnzimmer stehen allerlei Skulpturen. Die hölzernen sprechen durch Form und Oberflächenbehandlung an. Daneben stehen Specksteinarbeiten. Und gleich darüber springt ein buntes, abstraktes Bild ins Auge. Die gespachtelten Rechtecke in der Mitte erinnern an kleine Häuser. Eines der Lieblings-Motive von Angelika Duleba. „Ich fange oft einfach an zu malen und dann entstehen die. Ich mag sie einfach, meine kleinen Häuser“, so die Arbeitstherapeutin in einer Lagzeittherapie-Einrichtung für Drogenabhängige.
Die ist in Wetter und führt Angelika Duleba folglich täglich an die Ruhr. Zu Landschaftsimpressionen inspiriert die Kulisse die 56-Jährige dennoch nicht. „Das liegt mir nicht.“ Und dann erinnert sie sich doch noch an ein Bild im Hausflur. Es zeigt Schiffe am Strand.
Schon immer war die Tischlerin auch kreativ tätig. „Ich glaub, das sind die Gene meines Vaters. Der hat auch immer gemalt“, so Duleba, die sich etwa mit siebzehn für die Glasmalerei begeisterte. Irgendwann bekam sie einen Malkasten mit wasserlöslichen Ölfarben geschenkt. „Und da habe ich einfach losgelegt.“
Im Moment malt Angelika Duleba nicht. „Ich bin ein bisschen ausgepowert und mache im Moment nur Skulpturen.“ Und das sogar manchmal auf dem heimischen Balkon, hoch über der buerschen Innenstadt. Dort entstehen Figuren, die sich einfügen in die Kulisse der kleinen Wohnung, zu hölzernen Mitbewohnern werden. Nicht selten sind die aus Fundstücken gearbeitet. In Kanada etwa fand Angelika Duleba eine Wurzel aus der sie hier einen Frauentorso arbeitete. „Die kann ich besser als Männerkörper. Und sie sind viel schöner.“
An der Wand neben dem kleinen Esstisch kauert eine weitere Skulptur. Roh wirkt sie. Und rau. „Genau so sollet sie aussehen. Das passte zum Stück. Weiter wollte ich die nicht bearbeiten“, sagt die Tischlermeisterin, die immer auf die Inspiration wartet. „Wenn ich etwas mache, egal ob ein Bild oder eine Skulptur, dann muss mich das anspringen.“ So kommt es vor, dass Holzstücke etliche Jahre auf ihre Verarbeitung warten. Bis dann der Funke überspringt.
Angelika Duleba hat schon neue Pläne, sitzt in Gedanken an einer Skulptur. „Ich möchte gerne etwas mit Metall machen. Aber dafür müsste ich schweißen lernen.“ Und genau das die entschlossene Frau demnächst vor, damit das Vorhaben in die Tat umgesetzt werden kann. „Denn Ideen habe ich noch viele.“