Der Bürgerverein Beckhausen, 1910 gegründet, hat sich in all den Jahrzehnten immer vehement für den Ortsteil eingesetzt und war immer für den Bürger da. Festakt am Samstag.

100 Jahre alt wird in diesen Tagen der Bürgerverein Beckhausen, der das Jubiläum am Samstag groß feiern wird. Gründer des Vereins, der über all die Jahrzehnte die Interessen Beckhausens vertrat, ist Wilhelm Wortmann.

Die Gründung geschah in einer Zeit der urbanen Entwicklung der Bauernschaften rund um Buer. 1910 wuchs die Beckhausen wegen der Abteufung der Zeche Hugo in kurzer Zeit enorm an. Gleichzeitig stand das Dorf Buer kurz vor der Erteilung der Stadtrechte, und man sprach bereits von Beckhausen als Vorort der Stadt Buer. Das Ansinnen rief Wilhelm Wortmann und einige Mitstreiter auf den Plan – sie gründeten den Bürgerverein Beckhausen, dessen erster 1. Vorsitzender Wortmann wurde. Vehement setzt man sich fortan für die Beckhausener und Sutumer Belange ein, berichtet Vereinschronist Wilhelm Schücker. Der junge Verein verlangte die Einrichtung von Vorflutern in Beckhausen, die Regulierung des Lanferbaches, Straßenbeleuchtung, den Ausbau von Schulen und vieles mehr.

Legendär: Friedrich Mordau, ehemaliger Vorsitzender Bürgerverein Beckhausen, verstorben 1990.
Legendär: Friedrich Mordau, ehemaliger Vorsitzender Bürgerverein Beckhausen, verstorben 1990.

Aus Zeiten des 1. und 2. Weltkrieges gibt die Chronik nicht viel her. Erst Anfang 1951 wurde ein Neuanfang gemacht. In der Gaststätte Lackmann wählten die Mitglieder Walter van Sutum zum Vorsitzenden. Auch der neu formierte Verein hatte, so der Vereinschronist, Forderungen, von denen viele durchgesetzt werden konnten.

Der legendäre Schreinermeister Friedrich (Fritz) Mordau aus Sutum wurde 1965 einstimmig zum Vorsitzenden des Bürgervereins gewählt. 235 Mitglieder zählte da der Verein. „Er bewegte viel für unseren Stadtteil“, so Schücker. Der Kommunalverband Ruhrgebiet verlieh ihm den Titel „Bürger des Ruhrgebietes“ und für seine Verdienste erhielt er 1979 auch das Bundesverdienstkreuz.

1986 verzichtete Mordau aus Altersgründen auf sein Amt und machte den Weg für Werner Neubach frei. Kassierer war damals Gerd Schwenzfeier, der noch heute im Vorstand aktiv ist. Trotz eines Monatsbeitrages von 50 Pfennigen erwirtschaftete er einen Überschuss von 1512 DM, heißt es an einer Stelle der Vereinschronik.

Friedrich Mordau, der Ehrenvorsitzender des Vereins war, starb am 14. März 1990. Der Bürgerverein bestand da bereits 80 Jahre. Ebenso solche Spuren wie Mordau hinterließ auch Gerd Schwenzfeier, der 1991 Werner Neubach ablöste. Schon damals schrieb man sich die Sanierung der Horster Straße auf die Fahne. Sie sei die „nervtötende Holperstrecke des Stadtteils“. Und auch der Ausbau der Kreuzung Flurstraße/Horster Straße/Kampstraße forderte man bereits.

Vor vier Jahren übergab Gerd Schwenzfeier, der auch Vorsitzender des Komitees Gelsenkirchener Karneval ist, aus Gründen der Arbeitsüberlastung das Amt des Vorsitzenden an Uwe Lubinski. Der neue „1. Mann“ war 25 Jahre lang Vorsitzender von Beckhausen 05 und hat seine neue Aufgabe, wie es heißt, auch im Hinblick auf das anstehende 100-jährige Jubiläum übernommen. „Mir ist wichtig, dass die Bürger in Beckhausen einen Ansprechpartner für ihre Sorgen haben.“ 105 Mitglieder hat der Bürgerverein heute. Um den Weiterbestand macht sich Lubinski keine Sorgen. „Wir haben viel zu tun und ich habe viele Mitstreiter“, erklärt er.

Der Bürgerverein Beckhausen/ Sutum feiert sein Jubiläum am Samstag, 29. Mai, mit einem Festabend in den Behinderten-Werkstätten an der Braukämperstraße 100. Beginn ist um 19 Uhr. Nach der Eröffnung durch den Vorsitzenden Uwe Lubinski und Grußworten von Bezirksbürgermeister Joachim Gill wird „Stadtteilhistoriker“ Wilhelm Schücker, der übrigens ein Beckhausener Geschichtsbuch plant, einen Blick in die Vereinschronik werfen.

Außerdem steht die Ehrung verdienter Mitglieder auf dem Programm. Im unterhaltsamen Teil des Abends, durch den Anette Schwenzfeier führt, werden Kerstin Korbach und „Playa Rouge“ singen. Comedy vom Feinsten liefert Philipp Dammer. Für musikalische Unterhaltung sorgt die „Danceband Soundmaschine“.