Vor 25 Jahren wurde die Gesamtschule Horst gegründet. Und dieser Geburtstag wird mit einer Festwoche ab Montag, 3. Mai, gefeiert.
Seit 1924 bereits ist an diesem Standort eine Schule, damals unter katholischer Trägerschaft. Als Rektoratsschule gegründet, war im ersten Schulgebäude später eine städtische Jungen-Oberschule untergebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Schule wieder von der Kirche geführt und erhielt den Namen „Grimmschule“. Um der nationalsozialistischen Vergangenheit der Schule, während des dritten Reichs war sie nach einem deutschen Kampfflieger benannt, etwas entgegen zu setzen, wurde die Schule in den 1970er Jahren nach den Geschwistern Scholl benannt.
Um möglichst vielen Kindern den Weg zum Abitur zu ermöglichen, machte man 1985 aus der Realschule eine Gesamtschule. Und die entwickelte sich immer mehr zur Stadtteilschule. „Nach dem Vorbild der englischen Community-School wurde in die Schule ein Stadtteilbüro eingebunden und auch ein Stadtteil-Café“, weiß Schulleiter Rolf Steinwede von tollen Konzepten, die der Finanznot zum Opfer fielen. „Und das würden wir alles liebend gerne wieder einführen.“
Seit zehn Jahren ist Steinwede in Horst. Und seither versucht er, das Prinzip der Stadtteilschule immer mehr auszubauen. „Unser Idealbild wäre, dass an dieser Schule bis abends um zehn etwas los ist“, sagt der Schulleiter und denkt dabei an die unterschiedlichsten Freizeit- und Bildungsangebote. Erste Grundsteine dafür sind bereits gelegt. „Wir arbeiten mit Sportvereinen zusammen, mit der Horster Kaufmannschaft, mit Handwerkern im Stadtteil und auch mit der Musikschule.“ Alles mit dem Ziel, den Schülerinnen und Schülern ein so breites Angebot wie möglich zu offerieren.
„Ein Haus des Lernens für den Stadtteil“, sagt Steinwede, das zu schaffen sei das Ziel des Kollegiums für die nächsten 25 Jahre. „Wir arbeiten bereits mit Senioren zusammen, die in unserer Schule mitwirken. Das wollen wir in Zusammenarbeit mit der ZWAR-Gruppe ausweiten“, nennt der Schulleiter ein Beispiel von bereits begonnenen Projekten. Daneben ist die Schule seit drei Jahren Stützpunktschule des DFB, aber auch im Bereich der Sprachen sehr aktiv. Denn seit zwei Jahren darf sich die Gesamtschule Horst „Europaschule“ lernen. Dazu gehört nicht nur das Lernen von Fremdsprachen, sondern auch das Anwenden von Comenius-Projekten und Austausch-Programmen. Rolf Steinwede hat noch viel vor in Horst. Und er ist gerne dort. „Es gab viele Glücksmomente an dieser Schule. Das kann auch einfach mal der freundliche Gruße eines Schülers auf dem Hof sein. Oder die Konzerte unserer Schüler im Schloß Horst, wo über 100 Kinder musizieren. Das treibt mir schon mal die Tränen in die Augen“, schwelgt der Schulleiter in Erinnerungen. Er selbst hat in diesem Jahr auch ein Jubiläum. Sein „Zehnjähriges“ an der Gesamtschule Horst. Aber das hat er über die Planungen für das Schul-Jubiläum schlicht vergessen.
Festwoche so bunt wie in Rio
Die Festwoche der Gesamtschule Horst zum 25-jährigen Bestehen beginnt am Montag, 3. Mai, gleich mit einem Highlight. „Ein Tag im Sambaschritt“ ist das Motto für eine Tanzveranstaltung, deren Höhepunkt ein Sambadrom ist. Den ganzen Tag über nehmen 600 Schüler an Samba-Workshops teil. Am Abend dann stellen sie ihr Können ab 18.30 Uhr unter Beweis.
Der Dienstag, 4. Mai, ist ganz der Geschichte gewidmet. Am Mittwoch folgt um 17.30 der Festakt im Schloß Horst, der allerdings geladenen Gästen vorbehalten ist. Der Donnerstag steht dann im Zeichen der Kinder und am Freitag geht es auf dem Schulgelände ab 12 Uhr sportlich zu. Eine Ehemaligen-Fete soll am Samstag Schüler und Ehemalige der Gesamtschule zusammen bringen. Ab 19 Uhr findet die Veranstaltung statt. Der Eintritt kostet 8 Euro an der Abendkasse. Zum Abschluss der Festwoche informieren die Horster Handwerker am Sonntag ab 10 Uhr im Rahmen einer Messe über Ausbildungsmöglichkeiten und Berufsbilder.