14. Buersche Musiknacht brachte 2000 Besucher auf die Beine. Für jeden Geschmack etwas dabei.
Erste Etappe: Lokal ohne Namen. Hier spielen „One Night Stand“, die sich dem Cover Rock verpflichtet haben. Noch ist es nicht so voll in der Kneipe an der Hagenstraße, doch der Abend ist noch jung und die Buersche Musiknacht hat gerade erst begonnen. Und so viel sei an dieser Stelle schon verraten: Im späteren Verlauf des Abends wird’s richtig voll im „Fuck“.
Nach einer Dreiviertelstunde ist eigentlich Zeit für eine Pause – nicht aber für die Gruppe aus Hilden und Neuss, die bloß den Schlagzeuger auswechselt. Den wollen die beiden Frontfrauen prompt auch erst mal verkuppeln, schließlich sei er gerade solo. Weiter geht’s zum Dorfkrug, doch hier ruhen Gitarren und Schlagzeug. Die Cop Connection, eine altbewährte Cover-Gruppe, pausiert. Und auch ein Stockwerk höher wagt sich niemand so recht ans Mikrofon. Offenbar ist es um 22 Uhr für Karaoke noch zu früh. Aber auch hier ist die Situation später anders – auch wenn bei den drei gehörten Sängerinnen und Sängern niemand so recht punkten kann. Unten tanzen fünf, sechs Paare im Eingangsbereich, und viele andere hören der Cop Connection gut gelaunt zu.
Das Copas beschallen Looping mit Schlagermusik, ehe in der Nacht hier die eine der beiden Abschlusspartys steigt. Die andere gibt’s unweit ab 1 Uhr im Trujillo.
Dort erklingen aber fürs erste traditionell lateinamerikanische Töne. La Cubana spielen hier auf, und das Lokal ist zurecht gut gefüllt. „Eine Musiknacht ist schon eine spezielle Veranstaltung“, sagt Michael Adolph von La Cubana. „Dabei hat man viel Durchlaufpublikum, aber erfahrungsgemäß bleibt auch immer ein harter Kern vom Anfang bis zum Ende.“
Das Trio tritt zum zweiten Mal bei der Buerschen Musiknacht auf, die mittlerweile seit 2001 jährlich stattfindet. Auch in diesem Jahr zeigen sich die Veranstalter von „mps entertainment“ zufrieden. „Es hat Spaß gemacht“, sagt Mario Schweiss. Mit rund 2000 Gästen habe man das Vorjahresniveau erreicht. Natürlich sei der Anfangsboom vorbei, aber nun zähle Kontinuität. „Die Besucherzahlen sind konstant.“ Fast unverändert war am Wochenende auch die Aufstellung der Lokale: Lediglich das Livello, eine neue Kneipe an der Horster Straße, kam hinzu. „Das Lokal ist ja relativ klein, aber ich denke, wir haben mit Isola Sonx eine gute Lösung gefunden“, so Schweiss. Stimmt. Das Duo, das mit Folk und Reggae aufwartete, sorgte für richtig gute Stimmung in der engen Bar. Titel wie „Hotel California“ oder „Save Tonight“ animierten zum Mitsingen.
In der Schauburg, wo mit den Funk Monsters für gewöhnlich die größte Party steigt, scheint nicht alles perfekt abgemischt. Der Gesang klingt etwas dumpf – und so wirkt es, als ginge die Gruppe, die sich dem Disco-Pop der 70er verschrieben hat, nicht ganz aus sich heraus. Wie immer aber sind die glitzernden und farbenprächtigen Kostüme der Combo ein unverhohlener Angriff auf den guten Geschmack. Und wie immer wird getanzt – mal gut, mal weniger, aber stets begeistert. Insgesamt scheint das Foyer des Kinos nicht so voll wie in vergangenen Jahren.
Im ordentlich besuchten Zutz haben 78 Twins Piano-Rock gespielt, im Lucas haben die Sonnirocks für Rock, Pop und Blues gesorgt. Und aus dem Markttreff schallt schon von weitem gut zu hören: Cover Rock. Das Lokal ist voll, und die Friday spielen gerade „Knockin on Heaven’s Door“. Begleitet werden sie von einem Mundharmonika-Spieler aus dem Publikum.
Im Leo‘s liefern Marvins Coverrock ab, das Oisin Kelly ist wieder einmal Anlaufstelle für Freunde der Folkmusik gewesen. Aus dem ziemlich vollen Wacholderhäuschen erklingen auch noch um halb eins die Schlager und Oldies von Three4Music.