Heike Latza und David Boone eröffnen die Demenzbetreuung Promentia an der Urbanusstraße, in der sie an Demenz erkrankte Menschen kurzzeitig aufnehmen.
Sie sind ausgebildete Altenpfleger, arbeiteten lange Jahre im AWO-Seniorenzentrum Uhlenbrock und zuletzt in leitender Position bei der Diakonie: Heike Latza und David Boone, ein geborener Amerikaner, haben sich in der Pflegebranche selbstständig gemacht und bieten seit dieser Woche eine private, stundenweise Demenzbetreuung an.
Offenbar eine Marktlücke, denn nach eigenen Angaben ist dies die erste Einrichtung ihrer Art in der Stadt. Täglich können Familien ihre an Demenz erkrankten Angehörigen in der neuen Einrichtung an der Urbanusstraße (neben dem Schwan) für einige Stunden betreuen lassen. Auf diese Weise hätten Anhörige die Möglichkeit, einen Behördengang zu erledigen, einen Arztbesuch zu machen oder sogar einen Einkaufsbummel zu unternehmen, so Boone.
Der Besuch der Einrichtung kann regelmäßig, aber sporadisch und sogar kurzfristig abgesprochen werden, so Latza. „Wir sind keine Verwahrstelle, sondern wollen mit den uns anvertrauten Senioren auch eine gezielte Förderung aufs Krankheitsbild angehen.” Dazu sollen täglich wechselnde Aktivitäten beitragen, zu denen Singen und Musizieren, Malen und Werken, Spielkreise, Vorleserunden, Sitzgymnastik, Gedächtnistraining, Kochen und Backen zählen, aber auch Ausflüge und Spaziergänge gehören dazu.
Nich zuletzt sollen mit Hilfe alter Fotos, Gegenstände oder bei Männern das Gespräch über Fußball über das Langzeitgedächtnis Dinge reaktiviert werden, erläutert Latza. Die Gruppe dürfe dazu nicht zu groß sein. „Die Menschen sollen das Gefühle haben, akzeptiert zu sein.”
David Boone hat in viel Eigenarbeit die Räumlichkeiten von „Promentia”, so der Name der Einrichtung, hergerichtet: Ein Aufenthaltsraum (auch für Angehörige), ein offener Küchenbereich, Gruppenraum sowie großzügige Sanitärräume. Im Sommer kommt eine Terrasse dazu. „Wir wollen keine Heimatmosphäre”, so Latza. Info: 88002517 GM