Zum ersten Mal im neuen Jahr öffnete die Kleiderkammer der Trinitatis-Kirchengemeinde in Scholven wieder ihre Türen. Und der Andrang war dort wie immer groß. Vor allem warme Pullover und dicke Jacken waren jetzt sehr gefragt.

„Ich kaufe Anziehsachen für die Familie in Oberschlesien”, erzählt Hildegard Grutza. Und ja, die deutsche Kleidung reicht dort voll aus. Denn während hier die Winter härter werden, seien sie in Oberschlesien schon lange nicht mehr das, was sie mal waren.

Nur wenige Quadratmeter ist die Kleiderkammer groß. Seit knapp zehn Jahren können dort, im Kellerraum eines Wohnhauses an der Buddestraße 28, Menschen mit wenig Geld viel einkaufen. Eine Hose etwa kostet 1,50 Euro, ein T-Shirt 50 Cent und ein paar Schuhe 1 Euro. Für den Winter gibt es allerdings keine. „Wir können nur das anbieten, was die Leute uns spenden”, ist Klaus-Dieter Wiedemann nüchtern. Das frühere Presbyteriums-Mitglied engagiert sich schon lange für diakonische Belange. Auf seine Initiative geht auch die Kleiderkammer zurück. „Aber eigentlich bekommen wir nicht wenig Spenden.”

„Es spricht sich auch langsam bei den Müttern herum, dass es hier Kinderkleidung gibt”, erzählt Alexandra Fotiadis, die seit einem halben Jahr die Kleiderkammer betreut. Einiges hat sie hier neu eingeführt. Zum Beispiel eine Grabbelkiste mit Kinder-Socken und Unterwäsche drin. „Das ist alles kostenlos. Verkaufen könnte man das eh nicht, aber an vielen Stellen wird es dringend gebraucht.”

Was in der Kleiderkammer nicht mehr angeboten werden kann, wird aussortiert. „Dann rufe ich die Neue Arbeit an und die holen das ab und verwerten es weiter”, sagt Wiedemann, während er auf mehrere blaue Säcke zeigt. Im gegenüberliegenden Heizungskeller stehen die. „Im Notfall dient der auch als Umkleide.”

Der Erlös der Kleiderkammer kommt der Diakonie der Trinitatis-Kirchengemeinde zugute. Das heißt, hiermit werden bedürftige Menschen unterstützt. Und so schließt sich dann der Kreis wieder in der Gemeinde.

Die Kleiderkammer an der Buddestraße 28 hat jeden ersten Samstag im Monat von 10.30 bis 11.30 Uhr geöffnet. Spenden sind immer willkommen. Informationen zur Abgabe gibt es bei Klaus-Dieter Wiedemann unter der Rufnummer 37 01 71.