Gelsenkirchen-Buer. Stadt beharrt auf Entfernung der Tannen-Deko an den Terrorschutz-Aufbauten auf dem Weihnachtsmarkt Buer. Die Werbegemeinschaft habe das zugesagt.

Die Werbegemeinschaft Buer hat es dieser Tage nicht leicht mit ihren Nordmanntannen auf dem buerschen Weihnachtmarkt. Erst wurden 80 Exemplare in Netzen gestohlen, die für die stimmungsvolle Dekoration entlang der Hochstraße bestimmt waren. Schaden: rund 1000 Euro. Dann standen die Bäume an den Zufahrtssperren am Goldbergplatz in der Kritik: Die Stadt mahnte, das Grün versperre die Sichtachse von Bussen und Bahnen auf die Fußgängerzone, so dass die Kaufleute die Tannen auf Höhe der Sperren kappten. Und nun mussten sie gar komplett entfernt werden.

Sicherheitsbedenken waren es, die den Ausschlag für die Radikallösung gaben. „Bei der Abnahme des Weihnachtsmarkts am Freitag, 22. November, hat das Ordnungsamt dem Veranstalter die Wahl gelassen, die Bäume entweder zu kürzen oder zu entfernen, um die Sichtachsen des Öffentlichen Nahverkehrs zu gewährleisten. Dieser entschied sich für die Kompletträumung, schnitt die Bäume dann aber doch nur zurück“, erläuterte Stadtsprecher Oliver Schäfer. „Dies entsprach jedoch nicht der Vereinbarung, weshalb wir eine Entfernung forderten.“

„Sonst hätten wir Warnbaken oder Absperrgitter aufstellen müssen“

Ein paar Tage vorher hatten die Kaufleute noch gehofft, ein „Kurzhaarschnitt“ würde ausreichen, um die Sicherheitsbedenken der Stadt zu zerstreuen. Die Verwaltung fürchtete jedoch, die Bügel auf dem Boden könnten durch das Tannengrün zu spät wahrgenommen werden und wie eine Stolperkante wirken.
Ein paar Tage vorher hatten die Kaufleute noch gehofft, ein „Kurzhaarschnitt“ würde ausreichen, um die Sicherheitsbedenken der Stadt zu zerstreuen. Die Verwaltung fürchtete jedoch, die Bügel auf dem Boden könnten durch das Tannengrün zu spät wahrgenommen werden und wie eine Stolperkante wirken. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Das Tannengrün hätte sonst – gerade im Dunkeln – von den Zufahrtssperren zur Terrorabwehr so ablenken können, dass die Bügel auf dem Boden eine Stolpergefahr dargestellt hätten, so Schäfer weiter. „Dann hätten wir uns als Stadt überlegen müssen, Warnbaken oder Absperrgitter aufzustellen. Eine Komplettentfernung ist da eindeutiger, nicht misszuverstehen und entspricht der ursprünglichen Abmachung.“

Martin Semerad von der Veranstaltungs-Agentur Cooltour bedauerte zwar die „Kahlrasur“, betonte aber auch: „In Sachen Sicherheit gibt’s nichts zu diskutieren. Sicherheit geht vor. Wir wollen schließlich nicht, dass Passanten stolpern und sich verletzen.“