Gelsenkirchen-Buer. Dale Lohse aus Gelsenkirchen-Buer spielt in unterschiedlichen Formationen Schlagzeug. Mit „Grapehaed“ hat er nun wieder ein eigenes Bandprojekt.

„Ich spiele gern für andere, unterstütze sie dabei, musikalisch ihre Gefühle auszudrücken“, sagt Dale Lohse, der so manch bekannten Namen in der Szene als Schlagzeuger begleitet. Mit „Grapehead“ hat er nun wieder ein eigenes Bandprojekt. „Das brauche ich auch. Es tut gut, auch die eigenen Emotionen raus zu lassen und zu zeigen, hey, ich hab auch etwas zu sagen.“

Der gebürtige Bueraner ist einer, der den meisten schon irgendwo begegnet ist. In so vielen Bands spielte er bereits, so viele Musiker begleitete er schon. Wie so oft aber ist es selten der Schlagzeuger, der wahrgenommen wird. Erst die Idee, eine Karaoke-Band zu gründen und als „You are Gold“ auch im Stadtnorden Menschen die Möglichkeit zu geben, einmal selbst auf der Bühne zu stehen, ändert das im vergangenen Jahr. „Damals hatte ich den Gedanken und gleich eine Band zusammengestellt, auf die ich mich verlassen kann“, sagt der 30-Jährige, der Bandleader, Taktgeber und Moderator des Ganzen ist. „Das ist neu für mich, weil ich da mehr im Fokus stehe“, erzählt er und verrät sogleich, in eigenen Projekten sei er schon mal derjenige, der, ganz seinem Instrument entsprechend, eine Sache nach vorne treibt.

Dale Lohse – ein Mann mit Taktgefühl

Auf sein richtiges Taktgefühl müssen sich die Menschen verlassen, die mitmachen wollen. Und das können sie. Obwohl für das Publikum unsichtbare Absprachen zwischen Sänger und Band, wie sie in festen Formationen sonst üblich sind, hier nicht funktionieren. Weil man sich eben nicht kennt. „Genau das ist ja das Spannende.“ Da sei es vielmehr an den erfahrenen Musikern, den unerfahrenen Vokalisten Sicherheit zu vermitteln.

Der Gelsenkirchener Schlagzeuger Dale Lohse.
Der Gelsenkirchener Schlagzeuger Dale Lohse. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Ob er selbst damit rechnete, ein solches Erfolgsformat zu schaffen? „Ehrlich gesagt, ja“, sagt Dale Lohse und lacht. „Weil es wenig Vergleichbares gibt und wir in einer Zeit leben, in der Menschen gern wieder die Chance ergreifen, selbst zu singen – selbst wenn sie das nicht so gut können.“

Wenn Dale Lohse erzählt, dann wird schnell deutlich, stilistisch lässt er sich in keine Schublade pressen. „Mir gefällt, was gut ist. Ich spiele für Musiker, mit denen es menschlich passt und die Musik mir etwas gibt, wo es für mich persönlich Sinn macht.“ Zu jenen, die durch den Schlagzeuger unterstützt werden, gehören etwa die Singer/Songwriter Edy Edwards und Marian Kuprat. Mit dem war erst kürzlich auf Russland-Tournee.

Dale Lohse gibt sein Wissen weiter

Und wenn Dale Lohse nicht selbst spielt, dann gibt er sein Wissen weiter – im Einzelunterricht mit seinen Schülern oder über Trommelprojekte an Schulen der Region. Gelegentlich führe er solche Projekte auch als Firmenevent durch, erzählt er, der sich gegen das Musikstudium entschied und stattdessen in den letzten Zügen seines Studiums der Sozialwissenschaften liegt. Danach will er gern den Schritt wagen in ein Leben als freischaffender Musiker. „Das Studium war immer nur als eine Art Rückversicherung gedacht.“

Am schönsten wäre es, so sagt er, mit der Musik der eigenen Band künftig erfolgreich zu sein. Die Präsentation der EP, stilistisch in der Nähe von „Nirvana – aber moderner“, steht gerade bevor, danach wollen die drei erfahrenen Musiker weiter kreativ tätig sein. Das Ziel: „Raus kommen aus dem Pott, Touren spielen an vielen anderen Orten, das ist schon der Anspruch.“

„Grapehead“

Die Band „Grapehead“ stellt sich und ihre Musik am Freitag, 18. Oktober, um 20.30 Uhr im „Lokal ohne Namen“ an der Hagenstraße 56 vor.

Erstmals gibt es an diesem Abend die EP, die übrigens keinen Namen trägt, zu kaufen. Einige Tage später dann werden die Titel auch über die Online-Plattformen erhältlich sein.