Gelsenkirchen-Westerholt. Die Hertener Martin-Luther-Schule freut sich über eine Geldspritze von der Europäischen Union. Damit sollen Reisegruppen gebildet werden.

Das neue Schuljahr hätte für die Martin-Luther-Schule nicht besser beginnen können: Die Europäische Union fördert über ihr Erasmus-Programm die Hertener Sekundarschule mit satten 166.000 Euro. Davon sollen Fortbildungen und Fahrten zu Partnerschulen in Irland und Rumänien finanziert werden.

Bis die Fördergelder bewilligt waren, hatte die Schule einige Anstrengungen unternommen. Zu Beginn des vergangenen Schuljahres hatte Schulleiter Hermann Kuhl die Idee, EU-Mittel für die Schule zu beantragen. Seine Kolleginnen Lara Lunemann, Dajana Jost und Lia Winning unterstützten ihn dabei. Zwei langwierige Antragsprozeduren – Fortbildung/Inklusion und Schulpatenschaften – mussten gemeistert werden. Aber alle Beteiligten waren vom Erfolg des Vorhabens überzeugt und so schrieben und recherchierten sie ein dreiviertel Schuljahr lang.

Suche nach Partnerschulen war verzwickt

Der erste Antrag auf Fortbildung wurde im Mai mit 68.600 Euro bewilligt. Der zweite – Schulpatenschaften – jedoch hatte es in sich. Insbesondere die Aufgabe, europäische Partnerschulen zu finden und mit ihnen eng zusammen zu arbeiten, war schwierig. Über das europäische Portal „eTwinning“ fand und besuchte Hermann Kuhl eine Schule in Südirland und Lia Winning nutze ihre Kontakte nach Temeswar in Westrumänien.

Ab dann arbeitete das Trio Martin-Luther-Europaschule, Edmund Rice Secondary School in Irland und Nikolaus-Lenau-Lyzeum in Rumänien zusammen. Mit großem Erfolg: Die EU sicherte den drei Schulen insgesamt 97.560 Euro für die Arbeit der nächsten zwei Jahre zu. „Mit dieser Unterstützung geht ein lange gehegter Traum in Erfüllung. Endlich können wir mit jungen Leuten durch Europa touren und dabei verschiedene Länder erforschen, Fremdsprachenkenntnisse erweitern, Freundschaften schließen und Wissen vermehren. Was für wunderbare Aussichten für die kommenden Jahre“, freut sich Schulleiter Kuhl.

Den Schulen stehen große Veränderungen bevor

Diese Perspektiven bringen auch für die Schüler der drei Schulen große Veränderungen mit sich: Der Fremdsprachenunterricht wird umgebaut in einen Reiseunterricht, in der internationale Schulgruppen miteinander die Fächer Geschichte, Politik, Religion und Erdkunde in Englisch, Französisch und Italienisch in den entsprechenden Ländern angehen werden. Betreut werden junge Leute von Lehrern der Schulpartner. Schon bald starten in Herten die ersten Busse zur Erkundung Europas.