Gelsenkirchen-Hassel. In Hassel findet ein inklusives Ferienprogramm statt. Über Spiele und Ausflüge findet man zueinander. Ein Highlight liefert die Feuerwehr.
Inklusion ist ein großes Wort. Die Lebenshilfe will es in diesen Ferien gemeinsam mit dem Bonni im Stadtteilzentrum Hassel und der Freiwilligen Feuerwehr im Ortsteil füllen und bietet ein Programm an für Kinder mit und ohne Unterstützungsbedarf. Der Zulauf hält sich zwar in Grenzen, erste Schritte in Sachen miteinander geschehen dennoch.
Vordergründig dreht sich in den zwei Wochen alles um Berufe. Die Kleinen lernen verschiedene Professionen kennen. Die Feuerwehr gehört natürlich dazu. Das Besondere: hier erklären kleine Feuerwehrmänner die großen Geräte. Jonas etwa weiß fast alles über Feuerwehrwagen. Der Elfjährige sitzt im Führerhaus, kennt ganz genau alle Knöpfe, welche die Blaulichter bedienen. Und was sind das für metallene Kugeln gleich neben den Kopfstützen? „Da packt man seinen Helm drauf.“ Noch ein Detail führt er vor, zieht einen dicken Aktenordner aus einem Fach: „Da sind alle Hydranten der ganzen Stadt drin.“ Woher er solch Wissen hat? „Mein Vater ist Feuerwehrmann. Und wir lernen so etwas hier.“ Seit zweieinhalb Jahren ist er bei der Jugendfeuerwehr.
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Noch etwas länger ist Joel dabei. Der Zwölfjährige lässt es sich nicht nehmen, den Schlauchwagen vorzuführen, lädt ein zum Hochfahren und erlaubt so den Blick ins Innere. „In diesen Körben liegen 2.000 Meter Schlauch“, sagt er und erklärt, wie die im Ernstfall zusammen gesteckt werden.
Kinder dürfen selbst löschen
Die kleinen Besucher beeindruckt das sehr. Auch, weil sie gleich selbst zum Feuerwehrschlauch greifen und löschen dürfen – eine Attrappe eines brennenden Hauses. Aber die Kinder können auch selbst beeindrucken mit ihren Erlebnissen: „Wir haben gestern Spiele gemacht zum Kennenlernen“, erzählt Ashley. „Die anderen Kinder sind in Ordnung“, ist das Urteil der Neunjährigen über die Kinder mit Unterstützungsbedarf. „Das klappt gut. Ich hatte schon Kontakt zu einem Mädchen. Der habe ich einen Radschlag beigebracht. Und heute Morgen habe ich ihr ein Brot geschmiert. Die ist jetzt auch meine Freundin.“ So schnell kann Inklusion gehen.
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An den Nachmittagen wird das neue Wissen über die jeweiligen Berufe vertieft. Wenn man etwa am Donnerstag den Steinmetz besuche, werde am Nachmittag an Ytong-Steinen gefeilt, erklärt Anika Schütte vom Bonni. Und wie vertieft man das Thema Feuerwehr? Mit Feuer oder Wasser? „Mit Wasser“, sagt die Sozialarbeiterin und lacht. Gerade würden dafür Planschbecken im Jugendzentrum befüllt.