Gelsenkirchen-Resse. 112 Windhunde traten Samstag beim 12. Windhund Westfalen Coursing beim Gelsenkirchener Windhundrennverein an: Für Tierliebhaber ein Fest.
Im Emscherbruch sind die Hunde los: am Wochenende fand auf dem Gelände des Windhundrennverein Westfalen-Ruhr e.V. das 12. Westfalen-Coursing mit 112 teilnehmenden Tieren statt, dazu gab es noch einen Schönheitswettbewerb mit 188 Hunden.
Wohnmobil reiht sich an Wohnmobil
Für den Verein ist die Veranstaltung, die Menschen aus ganz Deutschland anzieht, vor allem eine gute Vorbereitung auf die kommende Europameisterschaft im September. Die Anlage an der Wiedehopfstraße verwandelte sich am Samstag in ein Camping-Gelände der besonderen Art: Wohnmobil reiht sich an Wohnmobil, Zelte stehen überall, dazwischen aufgebaute Zäune und Käfige. Wo man auch hin sieht, überall sind Menschen mit ihren Vierbeinern unterwegs. Sie alle vereint die Leidenschaft für ihre Windhunde, die mit allen Rassen vertreten sind, darunter Afghanen, Whippets und Greyhounds. „Wir sind hier alle ein wenig verrückt“, erklärt Barbara Zemla aus Duisburg, die bereits seit 32 Jahren Windhunde züchtet und dieses Jahr mit drei Exemplaren antritt.„Diese Tiere sind etwas anders als ihre Artgenossen. Ihr anmutiges Auftreten erinnert viele vermutlich eher an Katzen“, vermutet Zemla.
Spezielle Art von Kontaktblick
Ihren ersten Hund hat sie vor über drei Jahrzehnten erworben, das sei damals ein sehr besonderer Augenblick gewesen: „Windhunde haben eine spezielle Art von Kontaktblick. Sie mustern dich sehr skeptisch, so dass eher der Eindruck entsteht, sie würden sich ihre Besitzer aussuchen.“ Einer ihrer drei siebenjährigen Begleiter tritt am Samstag beim Schönheitswettbewerb an. Hier bewerten internationale Richterinnen und Richter unterschiedliche Merkmale, die bei jeder Rasse einem bestimmten Standard entsprechen sollen – das kann sich auf Körperteile wie Nasen oder Beine beziehen, aber auch auf die Gangart und selbstbewusste Ausstrahlung.
Schönheit und Geschwindigkeit zählen
Beim Westfalen-Coursing, einem Wettrennen, wird hingegen dem Jagdtrieb der Tiere freien Lauf gelassen: „die Hunde sollen einem künstlichen Hasen hinterherjagen, den sie wie in der freien Natur mit Höchstgeschwindigkeit verfolgen“, erläutert Vorstandsmitglied Claudia Neugebauer. Hierbei müssen die Teilnehmer jedoch einen Maulkorb tragen, „da wir einen Konkurrenzkampf um die falsche Beute vermeiden wollen“. Neugebauer beschreibt auch, was für viele der Hergereisten den Reiz an diesem Hobby ausmacht. „Außerhalb des eigentlichen Wettkampfes können hier alle Zeit mit Gleichgesinnten verbringen. Die meisten haben sich im Laufe der Jahre kennengelernt und sind Freunde geworden, denn jeder hat ja einen gemeinsamen Nenner.“
Reisen mit Hund ist Leidenschaft
Das Reisen mit den Hunden sei zudem für einige eine absolute Leidenschaft, „immerhin kommen ja auch Menschen aus dem ganzen Land hierher“, merkt Neugebauer an.
Schönheitswettbewerb
Bei Windhund-Schönheitswettbewerben werden zunächst alle Tiere im Laufe des Tages vorgestellt. Danach wird eine Anzahl nochmal gemeinsam der Jury gezeigt, wo der „Hund des Tages“ gewählt wird.
Im September ist der WRV Westfalen-Ruhr Gastgeber der diesjährigen Europameisterschaft im Windhundrennen. Dann werden Hunde und Besitzer aus Russland, Italien, Finnland und der Niederlande in Gelsenkirchen zu Gast sein.