Buer. Im Sommerferienprogramm des Kunstmuseums Gelsenkirchen wird kräftig gemalt und gebastelt. 444 Kinder nahmen das Angebot bislang an.
Claras Stadt ist grün: „Weil sich die Farbe so gut mischen lässt“, erzählt die Neunjährige und zeigt auf die verschiedenen Schattierungen ihres gemalten Bildes. Im Kunstmuseum Gelsenkirchen an der Horster Straße ist das Sommerferienprogramm in vollem Gange: Jeweils zwei Stunden lang wird hier vormittags und nachmittags nach Herzenslust gemalt, geklebt, gebastelt und getackert.
Kunst als Inspirationsquelle
Zwischendurch können die jungen Teilnehmer zwischen fünf und zwölf Jahren auch draußen im Museumshof toben oder sich gegenseitig mit Wasser nass spritzen. Und wer dann noch mehr Abkühlung braucht, besucht die Sammlung des Museums im Obergeschoss, denn diese ist – zum Schutz der wertvollen Werke – klimatisiert. „Wir nutzen diese Begegnungen mit der Kunst auch als Inspirationsquelle für die Kinder“, erklärt Ella Katharina König, die das Ferienprogramm als Museumspädagogin konzipiert hat. Denn hier soll es nicht nur ums Basteln gehen. „Unser Ferienprogramm soll den Kindern auch die Kunst im Haus vermitteln“, betont Museumsleiterin Leane Schäfer.
Selbst gebastelte Zauberbilder
„Jeweils im Wechsel mit den Führungen durchs Haus nutzen wir auch Märchen und Geschichten, um die Fantasie der Kinder zu beflügeln“, fügt König hinzu. In diesem Jahr gibt es zudem ein „Best of“ der Themenschwerpunkte aus vergangenen Tagen: Eine Ferienwoche lang steht die „Reise rund um die Welt“ im Vordergrund, ein Mal gibt es den Aufbruch in „Künstlerwelten“ oder Abstecher ins „Märchenland“. In dieser Woche sind die Kinder „den Farben auf der Spur“. So wie Arda (8), der alles orange malt. „Ich mag Orange!“, erklärt er begeistert und führt dann wieder akribisch seinen Pinsel über das Papier. Johannes (8) probiert derweil selbstgebastelte Kastagnetten aus – und zeigt ein geschickt gefaltetes Zauberbild: „Schau mal. Zuerst sieht der Fisch so lieb aus. Und wenn man es aufklappt, dann sieht man einen bösen Hai!“, erklärt er mit spitzbübischem Blick.
Ausgefeilte Maltechniken
Im Nebenraum entstehen derweil kunstvolle Werke auf echter Leinwand: Hier bietet die Kunstschule ein eigenes Programm für 12- bis 18-Jährige mit kreativer Ader. Auch hier ist die Teilnahme kostenfrei, dank einer Förderung der ELE. „Unser Kunstschulenprojekt wird mit 2500 Euro gesponsert. Natürlich geht ein Großteil davon für die Personalkosten drauf. Aber so ist es uns auch möglich, hochwertige Materialien zu kaufen – wie sie auch echte Künstler verwenden“, betont Simone Streck, die Leiterin der Kunstschule. Ihre Mitarbeiter vermitteln den Jugendlichen hier vor allem ausgefeilte Techniken – so hat Ayse (12) mit einem Spachtel nach und nach mehrere Schichten Acrylfarbe auf ihre Leinwand aufgetragen, bis ein impressionistisches Bild entstand. Hannah (11) setzt mit einem Eisstäbchen aus Holz derweil einen Sonnengang in Szene.
Viele der Teilnehmer im Jugendprogramm sind schon seit früher Kindheit dabei. „Die Malkurse hier sind doch viel interessanter, als bei der Hitze zu Hause abzuhängen“, sagt Maike (16), die auch ihre Schwester Ilka (11) aktiviert hat, mitzumachen. „Wir malen auch zu Hause viel, aber hier gibt es einfach noch mal ganz tolle neue Inspirationen“, schwärmt die 16-Jährige.
Einladung zum Mitmachen
Das Ferienprogramm des Kunstmuseums Gelsenkirchen ist kostenfrei, findet aus Budgetgründen in diesem Jahr allerdings nur noch in vier statt sechs Ferienwochen statt: Bis zum 9. August können fünf- und sechsjährige „Museumsmäuse“ sowie „Elefanten“ (7-12 Jahre) dienstags bis freitags von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr im Museum an der Horster Straße 5-7 ohne Anmeldung mitmachen und einfach vorbeischauen.
Eine Betreuung ab 8.30 Uhr (für die Kleinen) und über Mittag ist möglich, allerdings nur nach Anmeldung: 0209 169 43 77. Die entstandenen Werke werden vom 9. August bis zum 13. Oktober im Museum gezeigt.
Das Programm der Kunstschule Gelsenkirchen ist ebenfalls kostenfrei und für Schüler zwischen 12 und 16 Jahren gedacht. Es läuft noch bis zum 21. August im Kunstmuseum. Hier ist eine Anmeldung erforderlich: 0209 61 38 772.