Gelsenkirchen-Scholven. Der Radclub Buer/Westerholt hat eine eigene Einradabteilung. Bei einem Ferienworkshop brachte er Kinder im Bülser Jugendzentrum in Bewegung.

„Ich weiß gar nicht, wie ich es erklären soll. Es ist einfach toll. Durch die vielen Stürze lernt man auch viel“, schwärmt Nik. Der Achtjährige steigt auch im Gespräch gar nicht mehr ab vom Einrad. So groß ist seine neue Liebe. „Ich finde es gut, dass wir das hier im Jugendzentrum ausprobieren können. Sonst wäre ich da nie drauf gekommen.“

Das Lob geht an Mehtap Aytekin, die Leiterin der Einrichtung in Bülse. Die Planungen für das Ferienprogramm nimmt sie stets sehr ernst. Denn das Angebot ist Stadtteil ist mehr als überschaubar, die Anlaufstelle an der Driburger Straße umso wichtiger. „Die Einradgruppe hatte mich angeschrieben, weil sie auf der Suche nach Auftrittsmöglichkeiten war. Da kam mir die Idee zu einem solchen Ferienworkshop.“

Radclub Buer/Westerholt betreut Einradkurs im Jugendzentrum

Mit etwas Hilfestellung geht’s los: Einige Kinder erwiesen sich als wahre Naturtalente.
Mit etwas Hilfestellung geht’s los: Einige Kinder erwiesen sich als wahre Naturtalente. © Funke Foto Services GmbH | Olaf Ziegler

Den betreut Gruppenhelferin Annika Schulz vom Radclub Buer/Westerholt. Der hat eine ganze Einrad-Abteilung – Leihgeräte inklusive. Sie ermöglichen Kindern Schnupperstunden. Denn auch hier gilt, am besten lernt man in jungen Jahren. „Ich habe das Einradfahren selbst auch an der Grundschule gelernt“, erzählt die Trainerin, die drei Tage in Bülse den Nachwuchs unterrichtete. Zu kurz, um den Kurs mit einer kleinen Choreografie abzuschließen, erzählt sie. „Es dauert bei jedem unterschiedlich lange, bis man eine Bahn geradeaus fahren kann.“

Manche sind echte Naturtalente

Wohl dem, der schon etwas Erfahrung hat. Daylina zum Beispiel hat schon ein paar Mal auf einem Einrad gesessen. „In der Schule“, erzählt die Neunjährige die überzeugt ist, in diesem Raum die Beste zu sein. Ihr Tipp für alle Anfänger? „Man muss auf jeden Fall beachten, dass keiner im Weg steht. Sonst gibt es Unfälle. Dann sollte man aufrecht sitzen, nicht woanders hinschauen.“ Denn intuitiv fährt man dorthin, wo man hinschaut.

Programm für die zweite Ferienhälfte

In der zweiten Ferienhälfte bietet Mehtap Aytekin im Jugendzentrum Driburger Straße 10 stets ein Programm für junge Menschen ab zwölf Jahren an.

Das durften die Jugendlichen aus der Einrichtung in diesem Jahr sogar selbst planen. So stehen viele Ausflüge auf dem Programm, Spiele, ein Billard-Turnier und ein Koch-Event.-Das Angebot findet wochentags von 10 bis 16 Uhr statt. Weitere Informationen gibt es unter 0209 398080.

Manche natürlich sind echte Naturtalente. So wie Abdul. Am Montag hatte er ersten Kontakt zum Einrad. „Das war richtig toll“, schwärmt der Elfjährige, während ihm der Schweiß an Stirn und Hals herunter rinnt. Der junge Mann nämlich zeigt Einsatz: „Ich habe gleich an beiden Gruppen teilgenommen und den ganzen Tag geübt.“ Mit Ausdauer. „Manchmal bin ich hingefallen. Dann bin ich immer wieder aufgestanden und habe weiter gemacht.“ Dabei habe ihm die Trainerin immer wertvolle Tipps gegeben, sagt er, der eigentlich „seinen“ Sport gefunden zu haben scheint. „Ich möchte gern weiter machen.“

Abdul will seine Mama beeindrucken

Dann erklärt Abdul, warum er so ehrgeizig ist: Mit der Mama habe er einen Einradfahrer auf der Straße gesehen. Der sei richtig gut gewesen und habe die Mutter sichtlich beeindruckt. „Ich habe so viel geübt, damit meine Mutter das in der Zeitung sieht und richtig stolz ist auf mich.“