Gelsenkirchen-Buer. Sie nenen sich Lou, Hank, Milow oder Rick und sind zusammen die Dusty Diamonds. Die Band aus Gelsenkirchen-Buer zelebriert den Rock ‘n’Roll.

Sie greifen in die Tasten und in die Saiten, erzählen musikalisch vom „Teenager in Love“ – und die Zeitreise ist perfekt. Dann wird der kleine Probenraum in Scholven zur großen Bühne für die Hits der 50er Jahre.

Denen haben sich die Jungs von „Rusty Diamonds“ ganz verschrieben.

„Rusty Diamonds“ gründeten sich vor vier Jahren

Obgleich die Musiker alles andere als rostig sind: Vom Schlagzeuger abgesehen sind sie um die zwanzig Jahre alt. Die Liebe zur Aufbruchsmusik des vergangenen Jahrhunderts beginnt für Sänger Sven Ledicki und Bassist Kevin Zenker in einem amerikanischen Diner. „Da haben wir die Musik gehört und fanden die so cool, dass wir gleich in den Probenraum gefahren sind um das auszuprobieren“, erinnert sich der Frontmann. Der Vorteil damals: „Der Rock’n’Roll ist für Anfänger einfach zu verstehen. Man kann ihn schnell spielen und dann verfeinern.“

Das Lebensgefühl wiedergeben

Von diesem Funkenschlag trennen die Jungs nun vier Jahre – und viel harte Arbeit. Denn es geht ihnen nicht nur um Musik. „Wir versuchen, das Lebensgefühl von damals wiederzugeben.“ Bühnenoutfit und entsprechende Namen inklusive. Da wird der Sänger zu „Danny Underwood“, der Bassist zu „Hank“. Saxophonist Luis Hanse steht bezeichnenderweise als „Lou the Lip“ auf der Bühne, Pianist Marius Stegner spielt als „Milow Cooper“ und Schlagzeuger Sven Stiels als „Rick the Stick Mellow“. Allein Gitarrist Florian Kaiser feilt noch an seinem Alter Ego. „Wir machen eine komplette Show, bieten eine Zeitreise. Da kann einfach kein Peter oder Hans auf der Bühne stehen“, erklärt Marius Stegner. So authentisch sie sein wollen, so individuell wollen sie bleiben. Von einem eigenen Titel, eher einem Zufallsprodukt, abgesehen, covern die Musiker die Hits von einst. „Aber jeder bringt seinen eigenen Stil ein. Es ist schon klassischer Rock’n’Roll – nur moderner“, beschreibt Sven Ledicki. „Normalerweise würde der Pianist hier sitzen“, ergänzt Marius Stegner. „Ich sehe aber und mache auch gesanglich mit. Wir wollen eine moderne, fetzige Musik bieten.“

Gerne auf größeren Bühnen vertreten

Dafür haben sich die „Rusty Diamonds“ ein eigenes Format einfallen lassen, stellen in der Stadt und der Region Musiknächte auf die Beine. „Da schaffen wir es, ein Publikum von zehn bis neunzig Jahren anzusprechen“, sagt Marius Stegner stolz. Und Kevin Zenker ergänzt: „Was mich immer wieder beeindruckt ist, dass nicht nur das Publikum so mitgeht, in entsprechender Kleidung erscheint, auch die Gastwirte machen mit, schmücken ihr Lokal mit großer Liebe zum Detail.“ Ein Beispiel für solch gelungene Zeitreise: Die regelmäßigen Rock’n’Roll-Nächte im Kleingartenverein Erholung in Buer. Da sei die nächste für den Herbst geplant, verraten die Musiker, die gern demnächst auch auf größeren Bühnen spielen möchten.

Einige Elvis-Songs im Repertoire

Bis dahin arbeiten sie weiter an ihrem Sound, emsig und selbstbewusst. Denn die Messlatte für manch einen Titel hängt hoch. Das weiß vor allem Sven Ledicki, der nicht selten Elvis-Songs singt: „Ich versuche immer, aus allem mein eigenes Ding zu machen. Ich singe einfach mit meiner Stimme von der ich finde, dass sie sich erst im Rock’n’Roll so richtig entfaltet.“