Gelsenkirchen-Horst. . KC Astoria bedankt sich bei Anette Schwenzfeier und den Flying Stars. Aber der Nachwuchs steht bereit und präsentiert sich auf der Galasitzung.

Der Vorhang öffnet sich und es scheint, dass sich die Gardetänzer in ihren Vorbereitungen davon gar nicht stören lassen. Die einen machen sich warm, die anderen vertreiben sich die Zeit mit Klatsch-Spielchen. Aber natürlich gehört alles zur Show.

Die eröffnet mit einem Augenzwinkern die Gala des KC Astoria und wartet dann doch mit einer unterhaltsamen Tanznummer auf – erfrischend anders als alles Gewohnte und doch einer großen Gala würdig.

Ex-Prinz tanzt in der letzten Reihe

Ganz hinten, in der letzten Reihe, tanzt einer, den man in dieser Rolle kaum erwartet hätte: Ex-Prinz Julian Nienhaus, der bei seiner Proklamation noch so vehement darauf bestanden hatte, niemals auf einer Bühne zu singen oder gar zu tanzen und der zunächst mit dem einen Vorsatz brach und heute auch mit dem anderen. „Ich war der Garde etwas schuldig, wollte mich bedanken, dass sie bei über einhundert Veranstaltungen an meiner Seite als Stadtprinz war“, erklärt er. „Und ich hatte gesagt, wenn sie mal etwas Einfaches tanzen, bin ich dabei.“

Sturm aufs Schloss und Karneval für die Kleinen

Den vereinseigenen Sitzungskarneval haben die Astorianer mit diesem Wochenende bewältigt. Allerdings steht den Mitgliedern des KC Astoria noch einiges bevor im Stadtteil.

An Weiberfastnacht, 28. Februar, zeichnen sie verantwortlich für den Sturm auf das Schloss Horst ab 14 Uhr.

Traditionell organisiert der Club auch den Kinderumzug. Der findet in diesem Jahr am Sonntag, 3. März, statt. Ab 11 Uhr schlängelt sich dann der närrische Lindwurm durch den Westen der Stadt, bevor er gegen 12 Uhr auf dem Horster Marktplatz endet. Auf die Gäste wartet dann noch ein kindgerechtes, buntes Bühnenprogramm.

Wie es so ist im Vereinsleben, aus Kleinem kann schnell Großes werden. Und so gesteht der frisch gebackene Ehrenritter der Astorianer: „Es gibt schon Ideen für das nächste Jahr.“

Ein Verein im Wandel

Nicht nur in dieser Hinsicht ist der Verein im Wandel, verrät Sitzungspräsident Peter Nienhaus, dass an diesem Abend auch Abschiede anstehen. So werde man Anette Schwenzfeier für ihr langjähriges Engagement danken. Die Präsidentin übernahm den Club in schweren Zeiten, setzte sich unermüdlich für ihren Verein ein und führte ihn in eine bessere Zukunft. Allerdings, verrät Nienhaus, sei es auch nicht ganz unmöglich, dass sich Schwenzfeier dann doch noch nicht trennen kann.

Anders sehe es da bei einigen Gardetänzern aus. „Etliche der Flying Stars werden nach der Session ihre aktive Laufbahn beenden. Wie es dann mit der Gruppe weiter geht, steht in den Sternen. Aber wir müssen die Session abwarten.“

Der Tanz-Nachwuchs steht bereit

Zumal der tänzerische Nachwuchs schon parat steht. Das zeigt sich im Verlauf der Galasitzung. Die Minigarde bietet eine zauberhafte Show, in der die Kleinen als bunte Trolle auf der Bühne stehen. Zuckersüß begeistern sie ihr Publikum – kleine artistische Einlagen inklusive. Die Juniorengarde entführt in ihren Showtanz ebenfalls in fantastische Welten, orientiert sich dabei am Kino-Hit „Avatar“ und begeistert schon mit aufwendigen Kostümen und beeindruckender Maske.

Ob mit Kappe oder Ringelhemd: Der KC Astoria feierte ausgelassen.
Ob mit Kappe oder Ringelhemd: Der KC Astoria feierte ausgelassen. © Joachim Kleine-Büning

Aber die wunderbare Inszenierung lebt auch von erzählerischem Tanz, von lyrischen Elementen wie auch Hebefiguren und einer Menschenpyramide. Die Flying Stars gestalten gleich zwei Programmpunkte: Im Showtanz nehmen sie die Gäste mit in das „Museum der Musik“, sorgen mit Rock’n’Roll-Einlagen und Twist ebenso für frenetischen Jubel wie mit der Erinnerungen an die großen Disco-Zeiten. Der Gardetanz hingegen ist klassisch, mit viel Esprit auf die Bühne gebracht und einmal mehr eine schöne Choreographie.

Duo steht wieder auf der Bühne

Ein schönes Symbol ist auch, dass am späteren Abend ein Duo auf die Bühne geht, das hier schmerzlich vermisst wurde, aber aus gesundheitlichen Gründen länger pausieren musste: Harald Kauffmann und Susanne Boullier.

Vater und Tochter starten mit „Tornero“ und legen „Schenk mir dein Herz“ nach, aber schon bevor sie den ersten Ton singen können, steigt im Saal die Party, singen die Gäste und tanzen ausgelassen.