Polsum. . Kunsthandwerk und Polsumer Party – Dieser Mix lockte am 3. Advent wieder tausende Besucher in den alten Dorfkern rund um St. Bartholomäus.
„Wir haben rund 4.000 Einwohner in Polsum. Aber zu unserem Weihnachtsmarkt kommen, bei gutem Wetter, über 50.000 Menschen“, sagt Klaus Heydasch von der Interessengemeinschaft Polsumer Vereine.
Die richtet das Spektakel Jahr für Jahr aus. Vor 31 Jahren nahm das seinen Anfang, wuchs und wuchs und ist heute der Polsumer ganzer Stolz. „Wir sind und bleiben Amateure, machen alles ehrenamtlich – und trotzdem arbeiten wir professionell.“
Hohe Sicherheitsanforderungen
Unter immer schwierigeren Bedingungen, räumt Heydasch ein. Denn für die Kulisse im kleinen Ort sind so viele Menschen schon eine Herausforderung, die neuen Sicherheitsanforderungen vor dem Hintergrund der Terrorabwehr sind es erst recht.
„Da sind wir sehr dankbar, dass uns das ortsansässige Lohnunternehmen Erwig unterstützt.“ Das verfüge über einen Fuhrpark landwirtschaftlicher Maschinen, die es an die Bauern vermiete. „Der stellt uns die sechs Sperren kostenlos zur Verfügung. Genau davon lebt unser Markt: Alle packen mit an.“
Größen der internationalen Musikszene
Bei Klaus Heydasch selbst laufen die Fäden zusammen. „Ich muss delegieren – und bin für das Bühnenprogramm zuständig.“ Das wartet immer wieder mit Größen der internationalen Musikszene auf.
Wissen die erst einmal, wo der kleine Ort auf der Landkarte liegt und was hier am dritten Advent abgeht, kommen die gern wieder. „Wayne Morris hat mich dieses Jahr mehrfach angerufen und wollte wieder kommen“, plaudert der Polsumer aus dem Nähkästchen und verrät, jener sei schon drei Jahre in Folge dabei gewesen. Nun seien andere dran.
Vereinskassen werden befüllt
Immer dabei ist der MGV Cäcilia. Und nicht nur der Chor als solches, auch Ulrich Giese, der Vorsitzende. Gut kann er sich an die erste Ausgabe erinnern. „Da war alles bescheidener. Aber auch schon schön.“ Sein Verein ist einer derer, die an der Bühne Glühwein verkaufen und dadurch die Vereinskasse zu einem wesentlichen Teil befüllen.
„Sicher freuen wir uns über jeden Euro. Noch wichtiger aber ist es, präsent zu sein. Man lernt Menschen kennen – und der eine oder andere singt dann vielleicht auch bei uns mit.“
130 Stände sind aufgebaut
Ganze 130 Stände sind in diesem Jahr aufgebaut. Traditionell warten auf den Straßen um die Kirche St. Bartholomäus herum viele Kunsthandwerker und kleine Händler mit schönen und praktischen Dingen auf. So wie Manuela Schatz aus Buer. An deren Stand gibt es ausgefallene Schirme zu entdecken.
„Die kaufe ich liebevoll ein. Das sind Designerschirme“, erklärt sie und verweist zunächst auf die einst so populären, durchsichtigen Schirme. „Das sind Glockenschirme. Die hat schon die Queen Mum gehabt.“ Gleich daneben hängen asiatisch inspirierte Modelle. Und auch Sonnenschirme sind ausgestellt. „Wobei meine Schirme ohnehin zum Großteil vor UV Strahlen schützen.“
Kerzenhalter aus Treibholz
Schönes für Haus und Garten gibt es am Stand von Marion Rochel zu entdecken. „Mein Mann arbeitet gern mit Treibholz und Altholz. Das bringen wir aus dem Urlaub in Dänemark und Holland mit.“ Daraus entstehen besondere Adventskerzenhalter oder auch hölzerne Tannenbäume, immer mit typischer Patina und viel Charme.
All dies präsentiert die Familie zum ersten Mal in Polsum. „Wir haben uns erst in der vergangenen Woche dazu entschieden und tatsächlich noch einen Stand bekommen. Wir haben von diesem tollen Weihnachtsmarkt gehört und wollten den einfach einmal miterleben.“