Gelsenkirchen-Buer-Bülse. . In Bülse sollten entlang der Bahn Lärmschutzwände gebaut werden. Doch die Genehmigung verzögerte sich. CDU fordert eine erneute Bürgerversammlung.
Es ist still geworden um den Lärmschutz entlang der Hamm-Osterfelder-Bahnstrecke im Einzugsbereich des Bahnübergangs an der Bülsestraße. Nachdem die Bahn Pläne für den Bau von Lärmschutzzäunen in Buer, Horst und Bismarck vorgestellt hatte, konnten sich auch Bewohner in Bülse zunächst freuen.
Doch das Vorhaben der Bahn wurde Mitte Oktober des vergangenen Jahres durch das Eisenbahnbundesamt als Genehmigungsbehörde ausgebremst. Jetzt fordert die CDU-Stadtverordnete Monika Kutzborski eine Bürgerversammlung, um die betroffenen Anwohner auf den aktuellen Stand zu bringen.
Lärmschutz auf 3,5 Kilometern Länge
„Im Sommer 2017 herrschte Erleichterung bei den Bürgerinnen und Bürgern in Bülse, als es auf einer Bürgerversammlung hieß: Die Deutsche Bahn wird auf einer Gesamtstrecke von 3,5 Kilometern Lärmschutzwände errichten – voraussichtlich ab Sommer 2017 auf der nördlichen, ab 2018 auf der südlichen Seite der viel befahrenen Bahntrasse“, bringt Monika Kutzborski die Vorgeschichte in Erinnerung.
Pläne sind seit 2015 bekannt
Im September 2015 hatte die Bahn ihr Vorhaben für den Lärmschutz entlang der Strecke zwischen Buer-Nord und der Stadtgrenze zu Gladbeck vorgestellt.
Im Oktober 2017 wurde der Einwand des Eisenbahnbundesamtes bekannt. Es hatte bemängelt, dass Umweltbelange nicht ausreichend berücksichtigt worden seien.
Anwohner der Krefelder Straße, der Barntruper Straße, der Buschgrundstraße, der Zweckeler Straße und des Nordrings, direkte Anlieger der Hamm-Osterfelder-Bahn mit ihren schnellen Güterzügen, warteten noch heute auf die Umsetzung der angekündigten Maßnahmen und seien entsprechend enttäuscht, kritisiert sie das schwebende Genehmigungsverfahren. Auch die Anwohner des Neubaugebietes „Am Prangebach“ seien aufgrund der nicht eingehaltenen Versprechen verärgert.
Prüfung noch nicht abgeschlossen
Eine erneute und zeitnahe Bürgerversammlung ist deshalb nach Auffassung der Vorsitzenden der CDU Scholven/Bülse dringend notwendig: „Die Anwohner haben sich auf die Versprechungen der Bahn in Bezug auf die in Aussicht gestellten Maßnahmen gegen die beträchtlichen Lärmbelastungen verlassen. Die Enttäuschung ist jetzt groß, dass noch immer nichts passiert ist. Wie und wann soll es jetzt weitergehen? Aus meiner Sicht sind Verwaltung und Deutsche Bahn den Bürgerinnen und Bürgern eine Antwort schuldig.“ Der aktuelle Sachstand und die weiteren Planungen müssen auf einer weiteren Bürgerversammlung vorgestellt werden, damit die Bürger einen neuen verbindlichen Fahrplan bekommen.“
Auf Nachfrage der WAZ weist eine Sprecherin der Deutschen Bahn auf die planrechtliche Prüfung des Antrags zum Vorhaben „SSW Gelsenkirchen Knoten II“ hin, die das Eisenbahnbundesamt noch nicht abgeschlossen habe: „Das Prüfverfahren läuft noch.“
Neue Sperrpausen beantragt
Deshalb habe man die ursprünglich geplanten und für den Bau notwendigen Sperrpausen, in denen kein Zug fährt, nicht halten können. Immerhin kann die Bahn-Sprecherin einen ungefähren Zeitplan benennen: „Wir haben neue Sperrpausen beantragt. Sie sind für das Jahr 2021 genehmigt. Dann kann mit dem Bau der Lärmschutzwände begonnen werden.“