Buer. . Beim Bezirksforum im Michaelshaus in Buer wurden 45 000 Euro vergeben. An Ehrenamtler von der Awo über Vereine bis zur Werbegemeinschaft.

Zum Schluss verließen am Donnerstagabend alle mit einem leichten Grinsen im Gesicht das Michaelshaus. Selbst diejenigen, deren Wünsche bei diesem zweiten Bezirksforum im Stadtnorden nicht erfüllt werden konnten.

Denn ihnen hatten Kämmerin Karin Welge und Bezirksbürgermeister Thomas Klasmann zumindest eine Perspektive eröffnet. Versprochen, sich zu kümmern. Wie zum Beispiel um die Bitte der Zwar-Gruppe, die in Buer zwei Boule-Bahnen zu errichten möchte.

Drei Wünsche blieben unerfüllt – zunächst ...

Auch der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Buer, Ole Siemienski (l.), bat um Unterstützung: für eine Weihnachtshütte für Kinder und eine Pferdekutsche, die durch Buer fährt.
Auch der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Buer, Ole Siemienski (l.), bat um Unterstützung: für eine Weihnachtshütte für Kinder und eine Pferdekutsche, die durch Buer fährt. © Frank Oppitz

Nur drei der insgesamt 25 Antragsteller gingen leer aus – weil ihre Wünsche in einen anderen städtischen Etat gehörten oder an diesem Abend nicht entschieden werden konnten.

45 000 Euro gab es zu verteilen, wobei der Anspruch auf „fair teilen“ lag. Den Gedanken hatten einige Ehrenamtliche auch im Herzen, trugen ihre Anliegen vor und blieben mit ihren Wünschen im Bereich einiger hundert Euro.

Das zahlte sich im wahrsten Sinne des Wortes aus: Das Quartiersnetz Buer Ost, das mit bunt angemalten Stromkästen Farbe in den Stadtteil bringen möchte und mit Abfalleimern für mehr Sauberkeit sorgen will, bekam am Schluss ein paar Euro mehr als die veranschlagten 820 Euro.

30 810 Euro zu viel

Ähnlich sah es bei der Kontaktstelle Nienhof aus. Die veranschlagten 700 Euro Zuschuss für zwei Präventivprojekte für Kinder psychisch kranker Eltern wurde von der Verwaltung um 300 Euro aufgestockt, weil, wie Karin Welge es formulierte, „die Kinder ja auch noch Spielzeug brauchen“.

38 Projekte wurden an diesem Abend insgesamt vorgestellt. Nach der ersten Wünscherunde hatten die Ehrenamtler von der Awo über Kleingarten- und Sportvereine bis zur Werbegemeinschaft und Werkstatt insgesamt 75 810 Euro beantragt. 30810 Euro zu viel. Die galt es zu kürzen.

Diskussion in der Bezirksvertretung

In der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Nord wird über die Entscheidungen und Zuwendungen an die Vereine, Institutionen und Ehrenamtler noch einmal und dann auch abschließend diskutiert.

Die Bezirksvertretung Nord tagt am Donnerstag, 8. November, um 16 Uhr im Saal Cottbus des Rathauses Buer. Die Sitzung ist öffentlich.

Und da ging’s natürlich an die Kandidaten, die ihre Vorstellungen recht hoch angesetzt hatten. „Ups“, entglitt es Karin Welge, als sie auf die Forderungen des Quartiersnetzes Scholven schaute. 9400 Euro hatte man dort beantragt, um Bänke zu erneuern und ein Schulprojekt zu stemmen. „Mit dem Betrag beantragen Sie mehr als 20 Prozent des Gesamtetats“, erklärte Karin Welge und bewilligte 3400. Auch die Elterschaft der Schule an der Bergmannsglückstraße, die 8000 Euro für die Verkehrserziehung und ein Zivilcourage-Training ihrer Kinder beantragte, wurde auf 3000 Euro gestutzt.

Lob ans Max-Planck-Gymnasium

Alle anderen Vereine mussten Abstriche hinnehmen, mit denen sie aber scheinbar gut leben konnten. Ein Lob ging an das Max-Planck-Gymnasium. „Wir freuen uns in Zeiten des Klimawandels über dieses nachhaltige Bienenprojekt“, sagt Karin Welge. Der Förderverein hatte 2000 Euro für die Ausstattung beantragt, um zukünftig Honig der eigenen Bienen auch produzieren zu können.