Erle-Middelich. . Für vier Internationale Förderklassen begann jetzt der Unterricht an der Gesamtschule Erle. Mädchen und Jungen lernen vor allem Deutsch.

Der erste Schultag ist für Schülerinnen und Schüler natürlich ein ganz besonderer Tag. Aber auch bei den Lehrerinnen und Lehrern waren Neugier, gleichermaßen auch Ungewissheit zu spüren in Bezug auf den Schulalltag, der an der Surressestraße bestimmt ein anderer sein wird. In der dortigen Filiale der Gesamtschule begann am Montag für rund 60 Schüler das Schulleben in vier Internationalen Förderklassen (Ifö). Das Gebäude der ehemaligen Michael-Ende-Schule bietet Platz für insgesamt zwölf Ifö-Klassen.

„Es ist ein besonderer Tag für Euch, aber auch für Gelsenkirchen“, begrüßte Schuldezernentin Annette Berg die neuen Schüler. Sie kommen aus Bulgarien und Rumänien, aber auch aus Syrien, Marokko und Afghanistan. Einige von ihnen haben bereits die Grundschule besucht und sprechen etwas Deutsch, andere müssen diese Sprache noch erst lernen. Ihr Altersspektrum deckt die gesamte Sekundarstufe I ab: Es sind Kinder dabei, aber auch Jugendliche aller Altersstufen und Leistungsstärken.

Es wird anstrengend

„In jeder Ifö-Klasse gibt es 15 Schüler“, erläutert Andreas Lisson, Leiter der Gesamtschule Erle. Beste Voraussetzungen dafür, dass der Übergang in eine Regelklasse später auch gelingen kann. Dafür ist vor Ort ein Team aus Lehrerinnen und Lehrern verantwortlich, die über die Zusatzqualifikation „Deutsch als Zweitsprache“ verfügen. Sie müssen mit ihren neuen Schülern die Grundlagen erarbeiten, die andere Kinder beim Wechsel auf eine weiterführende Schule wie selbstverständlich mitbringen.

Und das ist zuallererst das Beherrschen der deutschen Sprache, die Voraussetzung dafür, dass man später einen Schulabschluss erreicht und in eine Ausbildung einsteigen kann. „Euch wird viel abverlangt, es wird anstrengend“, gab Annette Berg den neuen Schülern mit auf den Weg in die neuen Klassen.

Verzahnt mit dem Standort Mühlbachstraße

Mit dem Schulstart an der Surressestraße nimmt auch ein Pilotprojekt an Fahrt auf. Die Ifö-Klassen der Gesamtschule Erle befinden sich alle an einem Standort, der ganz eng verzahnt und vergleichbar gut ausgestattet ist wie die Einrichtung an der Mühlbachstraße. Andreas Lisson: „Alle Lehrerinnen und Lehrer der Ifö-Klassen kommen aus unserem Kollegium. Es wir einen regelmäßigen Austausch geben mit den Patenklassen an der Mühlbachstraße.“

Und er ergänzt: „Wir sehen das als Chance, dass die Ifö-Schüler möglichst schnell Deutsch lernen.“ Um den Übergang in die Regelklassen zu erleichtern, wechseln die Ifö-Schüler zuvor noch in eine Brückenklasse.

Vielfältige Unterrichtsmaterialien

Auch wenn das Erlenen der deutschen Sprache im Moment noch die größte Hürde darstellt, so gibt es inzwischen vielfältige Unterrichts- und Fördermaterialien, die auf diese Schülerschaft zugeschnitten sind. „Und das für immer mehr Fächer“, wie Ganztagskoordinatorin Dina Wagner und Ralf Pörings, didaktischer Leiter, bestätigen.

Nicht auszuschließen ist aber, dass auch Improvisieren auf dem Stundenplan stehen wird. Denn der Zulauf auf die Ifö-Klassen hält weiter an und richtet sich auch nicht nach dem offiziellen Beginn eines neuen Schuljahres. Andreas Lisson: „Die Anmeldungen für zwei neue Ifö-Klassen liegen uns bereits vor.“