Buer. . Autor Alexander Pentek sorgt mit neuer Buchreihe für regionalen Nervenkitzel. Sein eigenes Werk mit fünf Krimi-Kurzgeschichten spielt in Buer.
Das Hochamt der Verbrecher wird an jedem Sonntagabend im Fernsehen zelebriert, Kriminalromane füllen meterlang die Regale in den Buchhandlungen. Skrupellose Mörder, gewissenlose Totschläger, Giftmischer, Würger und Räuber treiben ihr Unwesen zwischen Hamburg und München, auf Usedom und in der Eifel, warum nicht auch auf dem Goldberg?
Verleger Alexander Pentek hat eine neue Krimi-Reihe herausgegeben, die schon für Spannung in Wuppertal und Oberhausen gesorgt hat. Band Nr. 3 stammt aus eigener Feder, steht kurz vor dem Start und verspricht „Nervenkitzel Buer“.
Im Stadtnorden lauert das Böse
Zwischen Hochstraße und Berger See, von Bülse bis Sutum: Überall im Stadtnorden lauert das Böse. Aufgabe von Kommissarin Jennifer Hartmann und ihren Assistenten Günther Bergen und Jürgen, der ohne Nachnamen auskommt, ist es, die Täter zur Strecke zu bringen.
Es sind fünf Kurzgeschichten, die Pentek für die neueste Ausgabe der Nervenkitzel-Reihe geschrieben hat. „Auf diese Weise kann ich mehr Milieus unterbringen als in nur einer Handlung“, verrät der Autor, dessen eigener Verlag gleichsam auch Programm ist. „Angst & Schrecken“ heißt das Unternehmen, das er 2013 gründete und das sich der Spannungsliteratur aus dem Revier verschrieben hat.
Keine breite Verlagslandschaft
Nicht weniger spannend als die kriminalistische Ermittlungsarbeit seiner Protagonisten ist die wirtschaftliche Herausforderung als Verleger von literarischen Nischenprodukten. „Der Buchmarkt ist der härteste, weil Margen-ärmster Markt, den man sich vorstellen kann“, hat er die Erfahrung gemacht. Hinzu kommt: Mit Spannungsgeschichten, die in der Region spielen, lassen sich keine Massenauflagen erzielen, weil das Interesse an Krimis, die in Gelsenkirchen spielen, wohl schon kurz hinter Wattenscheid, Wanne-Eickel und Gladbeck-Butendorf erlahmt.
Andererseits: Das Ruhrgebiet sei eine Metropolregion mit fünf Millionen Menschen. Ein interessanter Markt zwar, der aber keine breite Verlagslandschaft wie Berlin, Hamburg oder München sie hervorgebracht habe. Penteks Plädoyer: „Es muss auch kleine Verlage geben, die sich trauen, was andere sich nicht trauen.“
Kurzkrimis, die in einer Stadt spielen
Die Nervenkitzel-Reihe gibt es seit dem vergangenen Jahr, sie steht für Kurzkrimis, die in einer Stadt spielen, in der auch die Autoren leben. So ist klar, dass im Oberhausener Nervenkitzel der Kaisergarten und der Gasometer, in Wuppertal die Schwebebahn und der Zoo eine Rolle spielen. Lokalkolorit müsse dosiert eingesetzt werden, denn Regio-Krimis seien oft genug bewusst lustig oder zu provinziell komponiert, kritisiert Alexander Pentek.
Dass er nun den eigenen „Nervenkitzel“ ausgerechnet in Buer verortet, liegt für den 31 Jahre alten Autoren auf der Hand: „Buer hat sich geradezu aufgedrängt. Es ist eine vielfältige Großstadt für sich. Es spielt von der Bevölkerungszahl her in einer Liga mit der Kreisstadt Recklinghausen oder bundesweit mit Städten wie Koblenz, Bremerhaven oder Wolfsburg.“ Zudem habe Buer eine eigene Identität und ticke anders als Gelsenkirchen. Woher er das weiß? „Ich bin Rotthauser“, bekennt Pentek und fügt hinzu: „Und Rotthausen ist das Buer von Gelsenkirchen.“