Buer. . Blühendes Leben auf dem Friedhof – ist das nicht ein Widerspruch? Nein, ist es nicht. Das erfuhren die Teilnehmer des geführten Rundgangs über den Alten Friedhof an der Mühlenstraße. Denn seitdem der historische Friedhof als Rhododendron-Park genutzt wird, blüht es dort.

Blühendes Leben auf dem Friedhof – ist das nicht ein Widerspruch? Nein, ist es nicht. Das erfuhren die Teilnehmer des geführten Rundgangs über den Alten Friedhof an der Mühlenstraße. Denn seitdem der historische Friedhof als Rhododendron-Park genutzt wird, blüht es dort.

Zum Rundgang eingeladen hatte der buersche Verein für Orts- und Heimatkunde, die Führung übernahm Friedhofsgärtnermeister Konrad Herz. „Hier habe ich 1953 meine Ausbildung begonnen – inzwischen gehe ich ins 65. Lehrjahr“, scherzte Herz zu Beginn. Ein Körnchen Wahrheit stecke aber schon in dem Satz: Schließlich lerne er auch heute noch immer dazu, so Herz. Zum Beispiel über Rhododendren: 30 000 verschiedene Sorten gebe es, einige werden seit einigen Jahren systematisch auf dem Alten Friedhof angepflanzt.

Beim Rundgang erfuhren die Besucher viel Wissenswertes über die Geschichte der Begräbnisstätte. Im Jahr 1886 wurde der Friedhof eingesegnet, 1887 fand dort die erste Bestattung statt. Früher unterteilte man streng nach Konfessionen: Es gab einen katholischen und einen evangelischen Teil, später kam auch noch ein jüdischer Teil dazu, der sogar einen eigenen Eingang hatte. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der jüdische Friedhof eingeebnet. Heute erinnert ein Mahnmal daran: Es zeigt die Namen der Menschen, die dort einmal bestattet waren.

Inzwischen werden kaum noch Bestattungen vorgenommen, der Friedhof wird hauptsächlich als Park genutzt. Angedacht ist ein neuer Eingang, der das Gelände des benachbarten Marienhospitals mit dem Friedhof verbindet, so dass Patienten ihn zum Spazierengehen nutzen können.

Projekt startete 2012

Im Jahr 2012 setzte sich der Verein für Orts- und Heimatkunde dafür ein, den damals etwas vernachlässigten Friedhof wieder vorzeigbar zu machen. Der Plan: Ein Rhododendron-Park sollte dort entstehen. „Der Boden ist ideal für das Wachstum dieser Pflanzen“, erläuterte Konrad Herz. Nach und nach werden verschiedene Rhododendren angepflanzt, die zu unterschiedlichen Zeiten des Jahres in verschiedenen Farben blühen.

„Wer mag, kann einen Rhododendron verschenken“, erläuterte Herz, „sei es zum Geburtstag, zur Hochzeit oder ähnlichen Anlässen.“ Eine Tafel am Gewächs weist dann auf den Spender hin.