Gelsenkirchen-Buer. . Erstmals veranstaltete der Verein „Tuisa“ ein österliches Kinderfest auf der Domplatte – ermöglicht auch von der Propstei St. Urbanus.
„Ein solches Kinderfest zu Ostern, das machen wir gern. Denn die Kinder sind unsere Zukunft“, sagt Sofia Nouri. Sie ist Vorstandsmitglied des Vereins „Tuisa“.
Für den findet am Montag in mehrfacher Hinsicht eine Premiere statt: Zum ersten Mal lädt man zum Osterfest, zum ersten Mal ist man auf der Domplatte, also im Herzen von Buer, präsent. Zum ersten Mal kooperiert man mit der Pfarrei St. Urbanus. Der kleine buersche Verein ist zwar international aktiv, jedoch in der Heimat kaum bekannt. „Auch deswegen möchten wir uns hier vorstellen.“
Keine Alternative zum Dialog
In Propst Markus Pottbäcker hatte man gleich einen Unterstützer des gemeinsamen Engagements für Kinder gefunden. „Der Verein ist auf mich zugekommen mit dem Gedanken, eine Brücke zu schlagen. Das hat mich sehr berührt.“
Denn: „Es gibt keine Alternative zum Dialog zwischen den Religionen.“ Vorbehaltlos müsse man Fragen stellen, um einander besser verstehen zu lernen. So wie mit „Tuisa“. Heute und in Zukunft. „Da fängt jetzt Etwas an“, so Propst Pottbäcker, angesprochen auf mögliche weitere gemeinsame Aktionen.
Plüschige „Reittiere“ sehr gefragt
Die Idee zum österlichen Kinderfest hatte Murat Soysal. „Ich bin in Buer geboren und fand es schön, hier Kindern über die Ostertage ein Angebot zu machen.“ So gibt es einen Spieleparcours mit österlichem Torwandschießen. „Die Wand haben wir selbst gebaut.“ So haben die Löcher die Form von Eiern, die Wand ist bunt bemalt und trägt den Schriftzug des Vereins und der Kirchengemeinde.
Besonders begehrt sind die außergewöhnlichen „Reittiere“, plüschige Gesellen auf Rollen, die bis zu 100 Kilo belastbar sind, also ohne Probleme Sohn und Vater tragen. Oder mehrere Geschwisterkinder gleichzeitig. Am Rande können sich kleine Besucher selbst ein Glas Orangensaft pressen oder frisch gebackene Kekse verzieren. „So wollen wir die Kinder einbinden“, sagt Murat Soysal.
Der Verein „Tuisa“, gegründet 2002 von dem Bueraner Abdelslam EL Ghoulbzouri, hat ein selbst gewähltes Motto, das auf Religionsstifter Mohammed zurück geht: „Wer einen Menschen rettet, rettet die gesamte Menschheit.“ – „Wir versuchen, dort zu helfen, wo es hoffnungslos scheint“, erklärt Sofia Nouri. Dafür reisen die Mitglieder auch selbst in Krisenregionen wie Syrien, Somalia oder Indonesien. Auch Sofia Nouri half schon vor Ort in Jordanien und Indonesien.
„Tuisa“ ist international aktiv
Immer wieder werde man kontaktiert mit der Bitte um Hilfe. Ein Beispiel: „Der dreijährige Ahmet hatte eine Kiefer-Gaumenspalte. Er konnte nicht essen, hat immer geweint. Wir haben ihn aus Marokko nach Deutschland geholt und hier operieren lassen. Jetzt ist er zurück in seiner Heimat. Es geht ihm gut und er geht zur Schule“, erzählt Sofia Nouri. „Egal, wieviel Kraft man hineinsteckt in die Arbeit. Man weiß, man tut Gutes.“ Das sei auch heute ihr Antrieb. „Wir machen alles auf Spendenbasis. Und natürlich freuen wir uns, wenn die Boxen voll sind. Aber noch mehr freut uns heute jedes einzelne Kinderlächeln.“